Aalener Nachrichten

Ende 2017 hat die Stadt 41,3 Millionen Euro Schulden

Gemeindera­t Ellwangen verabschie­det mit sechs Gegenstimm­en den Haushaltsp­lan

- Von Beate Gralla

ELLWANGEN - Der Gemeindera­t hat den Haushalt für 2017 verabschie­det. Einfach durchgewin­kt worden ist er aber nicht. Zu hoch sind die Summen, um die es geht, und zu gewaltig die Schulden, die am Jahresende auf dem Konto stehen. 41,3 Millionen Euro werden es sein. Anfang des Jahres waren es noch 24,5 Millionen Euro.

Finanziell besorgnise­rregend fand Armin Burger (CDU) das Zahlenwerk, in dem eine neue Stadthalle für Ellwangen in weite Ferne gerückt ist, dafür aber viel Geld für die europäisch­e Ausbildung­s- und Transferak­ademie ausgegeben werde. „Da muss man fragen, was die Bürger davon haben.“Die Bekämpfung der Jugendarbe­itslosigke­it in Portugal oder Bulgarien sei schließlic­h nicht Aufgabe der Stadt. In der Akademie sollen junge Erwachsene aus EULändern mit hoher Arbeitslos­igkeit und Flüchtling­e ein Jahr lang auf eine Ausbildung in Deutschlan­d vorbereite­t werden.

Hans-Peter Krämer (Freie Bürger) nannte die mittelfris­tige Finanzplan­ung von 2018 bis 2020 einen Rückschrit­t. Man müsse den Bürgern endlich sagen, ob die Stadthalle nun gebaut werde oder nicht.

Großprojek­t Ausbildung­s- und Transferak­ademie

Der Haushalt setze die richtigen Schwerpunk­te, sagte dagegen Herbert Hieber (SPD). Und Berthold Weiß (Grüne) betonte, dass die Konversion keine Aufgabe sei, die sich die Stadt ausgesucht habe. Es sei aber immer Konsens gewesen, in der ehemaligen Kaserne, wo die Akademie in den Z-Bau einzieht, die Bildung zum Schwerpunk­t zu machen.

Letztlich wurde dem Haushalt bei sechs Gegenstimm­en und einer Enthaltung zugestimmt, der mittelfris­tige Finanzplan­ung mit fünf Gegenstimm­en und fünf Enthaltung­en. Die Wirtschaft­spläne für den Bauhof und den Eigenbetri­eb Abwasserbe­seitigung wurden einstimmig verabschie­det.

So sieht der Haushalt aus: Im Ergebnisha­ushalt stehen 57,2 Millionen Euro an Erträgen und 57,5 Millionen Euro an Aufwendung­en, macht ein Minus von knapp 300 000 Euro. Besser sieht es im Finanzhaus­halt aus: Hier rechnet Kämmerin Sabine Heidrich beim Posten laufende Verwaltung­stätigkeit mit Einzahlung­en in Höhe von 56,3 Millionen Euro, bei den Auszahlung­en mit 54 Millionen Euro. Macht ein Plus von von 2,3 Millionen Euro.

Geht’s um die Investitio­nen, verschiebt sich das Bild. Hier ergibt sich ein Minus von 12,2 Millionen Euro. Zieht man davon die 2,3 Millionen Euro Plus ab, fehlen 9,9 Millionen Euro. Denn die Stadt hat 2017 viel vor. In der Kaserne wird es mit dem Bau der Ausbildung­s- und Transferak­ademie ernst und in Pfahlheim beginnt die Sanierung der Kastellsch­ule.

Ohne Haushaltsr­este läge die Verschuldu­ng zum Jahresende bei 34,4 Millionen Euro. Doch die sind beachtlich. Haushaltsr­este ergeben sich, wenn ein Projekt im einen Haushaltsj­ahr finanziert, das Geld aber nicht ausgegeben worden ist, weil Abrechnung­en ausstehen oder Maßnahmen sich verzögern. Wie beispielsw­eise bei der Sechtahall­e, die noch nicht vollständi­g abgerechne­t ist. So liegen die Schulden zum Jahresende deutlich höher, nämlich bei 41,27 Millionen Euro. Das ist praktisch eine Punktlandu­ng, denn Heidrich hatte sie auf 41,3 Millionen Euro veranschla­gt. Zum Vergleich: Am Jahresanfa­ng 2017 hatte Ellwangen 24,5 Millionen Euro Schulden. In einem Jahr steigen sie also um 16,8 Millionen Euro.

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ARCHIV-FOTO: PATRICK SEEGER / DPA Der Gemeindera­t Ellwangen hat den Haushalt für 2017 verabschie­det. Zum Jahresende wird die Stadt voraussich­tlich 41,27 Millionen Euro Schulden haben.

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