„Mein zweites Zuhause“
Beinahe eineinhalb Jahre sind nun vergangen, seit ich mein Zuhause verlassen habe und in der Marienpflege aufgenommen wurde. In dieser Zeit habe ich das Leben in der Marienpflege kennengelernt.
Zur Marienpflege: Sie wurde mit staatlichen Hilfen und Bürgerinitiativen im Jahr 1830 gegründet. Die Kinder und Jugendlichen haben dort zusammen in einem Kloster gelebt, das 1732 geweiht wurde. Die Kinder und Jugendlichen hatten wenig Platz, keine eigenen Zimmer und schliefen alle gemeinsam im Dachgeschoss. Erst Direktor Erwin Knam machte aus der Marienpflege ein Kinderdorf. Er baute mehrere Häuser. Heute ist Ralf Klein-Jung Vorstand des Kinderdorfes.
Das Konzept möchte Kindern und Jugendlichen ein familienähnliches Umfeld bieten und christliche Grundwerte vermitteln. Zudem arbeitet die Marienpflege nach dem systemischen Ansatz, der das Individuum in den Mittelpunkt stellt.
Auf dem Gelände des Kinderdorfes befinden sich neben 17 Häusern noch eine Schule (RuppertMayer-Schule) mit Schulkindergarten, ein Ganztageskindergarten und eine Ganztageskrippe, Großküche, Wäscherei und Spielplatz. 220 Mitarbeiter betreuen 150 Schüler und 55 Kindergartenkinder (ausschließlich aus dem Kinderdorf). 105 Kinder und Jugendliche leben im Kinderdorf.
Für mich ist die Marienpflege ein guter Ort, weil man dort ein gutes Leben haben kann, wenn man Probleme mit seinen Eltern hat oder wenn man, wie ich, sein Zuhause verlassen musste. Dort bekommt man alles, was man braucht, z.B. Kleider, Essen oder Unterstützung bei seinen Hobbys. Und, was am Wichtigsten ist: Dort kann man sicher leben ohne Angst.