Maxim jedes Mal mit „Gänsehaut“auf dem Rasen
Mittelfeldspieler bescheinigt sensationelle Stimmung in Stuttgart – KSC droht harte Strafe nach Derby-Drama
STUTTGART (dpa/sz) - Im Endspurt des Aufstiegsrennens liegt der VfB Stuttgart nach dem Sieg gegen den Karlsruher SC wieder voll auf Kurs in Richtung Wiederaufstieg. Beim KSC liegen nach der 0:2-Pleite im hitzigen Derby nicht nur wegen der zahlreichen Chaoten im eigenen Fanblock die Nerven blank. Der Absturz in die Drittklassigkeit ist kaum noch abzuwenden. Und wegen des beinahe erfolgten Spielabbruchs droht nun auch noch eine heftige Strafe des Deutschen Fußball-Bundes (DFB).
„Wir alle fragen uns ja: Das braucht kein Mensch, muss das sein?“, sagte Stuttgarts Sportvorstand Jan Schindelmeiser, der auch von VfB-Seite eine Aufarbeitung der Vorfälle ankündigte. „Was da genau passiert ist, wie die Feuerwerkskörper ins Stadion gekommen sind, das versuchen wir zu klären.“
Schon vor der Partie hatten KSCChaoten Leuchtraketen auf den Rasen geschossen. Weil das Feuerwerk auch während der Partie nicht aufhörte, unterbrach Schiedsrichter Christian Dingert das Spiel. Nach der Pause drohte der Unparteiische dann mit dem Spielabbruch, weil wieder aufs Spielfeld gefeuert wurde. „Ich bin vor allem froh, dass wir sechs Spieltage vor Schluss alles in der eigenen Hand haben“, sagte VfBCoach Hannes Wolf. Drei Punkte Vorsprung hat der VfB vor Union Berlin auf dem vierten Rang. Tatkräftig mithelfen kann nun wieder Alexandru Maxim. Nach längerer Pause stand er gegen den KSC wieder in der Startelf. Und auch die Zeit bis dahin war für ihn halbwegs erträglich: „Ich bin kein Kind mehr und kann mit allen Situationen im Fußball umgehen“, sagte er dem „Kicker“. Allgemein stimme in Stuttgart vieles. „Die Stimmung, die momentan rund um die Mannschaft herrscht, ist sensationell. Ich habe jedes Mal Gänsehaut, selbst wenn ich nicht spiele.“ Grifo fällt länger aus: Der SC Freiburg muss im Duell der Aufsteiger gegen RB Leipzig auf Vincenzo Grifo verzichten. Der Mittelfeldspieler hat sich beim 1:0 gegen den FSV Mainz 05 einen Innenbandanriss im rechten Knie zugezogen. Grifo fällt rund vier Wochen aus und fehlt dem SC Freiburg wohl auch gegen Bayer Leverkusen, den SV Darmstadt 98 und den FC Schalke 04. Grifo steht derzeit bei 27 Einsätzen und erzielte sechs Treffer für den SCF. Fußballer verprügelt: Ross Barkley vom englischen Fußball-Erstligisten FC Everton ist in einer Liverpooler Bar das Opfer einer Schlägerei geworden. „Wir können bestätigen, dass Ross am Sonntagabend das Opfer einer grundlosen Attacke eines unbekannten Mannes wurde“, so seine Anwälte. In den sozialen Netzwerken tauchte ein Video auf, auf dem zu sehen ist, wie sich Barkley scheinbar freundschaftlich mit einem unbekannten Mann unterhält und dieser ihn plötzlich zweimal ins Gesicht schlägt. Daraufhin greifen die anderen Gäste ein und halten den Angreifer zurück. Verband spioniert Spieler aus: Der nationale griechische Fußball-Verband EPO spionierte offenbar jahrelang Spieler, Trainer und Mitarbeiter mit versteckten Kameras und Abhörgeräten aus. Zu diesem Schluss kommt ein von der FIFA eingesetztes Komitee. Das Komitee sprach von einem „schweren Schlag“für den griechischen Fußball. Der Weltverband hatte im Oktober ein „Normalisierungskomitee“eingesetzt, das die täglichen Geschäfte des Verbandes übernehmen sollte, um sie wieder an FIFA-Standards anzugleichen. „Mit Wut, tiefer Enttäuschung und Schamgefühl veröffentlichen wir neue Ergebnisse, die jahrelange Abhörmechanismen der EPO bestätigen. Die Untersuchungsbefunde wurden den Justizbehörden übergeben“, hieß es in einem Statement. Großkreutz nach Darmstadt: Kevin Großkreutz hat gut einen Monat nach seiner Suspendierung beim VfB Stuttgart offenbar einen neuen Verein gefunden. Der Fußball-Weltmeister wechselt nach Bild-Informationen zur kommenden Saison zu Darmstadt 98. Dem Bericht zufolge wollte Darmstadts Trainer Torsten Frings Großkreutz unbedingt, am Montagabend habe es eine Einigung gegeben. Großkreutz hatte Anfang März noch erklärt, eine Auszeit vom Profifußball nehmen zu wollen.