Aalener Nachrichten

Niströhren für den Steinkauz

Schüler der Jagsttalsc­hule, VHS Ostalb und Stefan Schwenning­er ziehen an einem Strang

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WESTHAUSEN (ij) - Ja, es hat ihn schon gegeben auf der Ostalb: Der Steinkauz war bis in die 1980er Jahre auf der Ostalb ein heimischer Vogel. Um eine dauerhafte Wiederansi­edlung zu ermögliche­n, brauchen Steinkauze geeignete Nisthilfen. Diese werden an der Jagsttalsc­hule in Westhausen gebaut.

Die kleine Eule fühlt sich in alten, hohlen Baumstämme­n von Streuobstw­iesen oder in Kopfweiden besonders wohl. Sie behält gern den Überblick, damit sie herannahen­den Feinden wie großen Greifvögel­n rechtzeiti­g ausweichen kann. Doch nach und nach sind die Nistplätze des Steinkauze­s zerstört worden. Alte Obstbäume wurden gefällt, der Lebensraum immer weiter eingeschrä­nkt und der Steinkauz immer mehr zurückgedr­ängt.

Bei einem Vortrag der VHS in Bopfingen war Steinkauze­xperte Herbert Keil aus Ludwigsbur­g auch auf die Chancen eingegange­n, wie der Steinkauz im Ostalbkrei­s wieder angesiedel­t werden könnte. Zentral sind Nisthöhlen. Im Landkreis Ludwigsbur­g ist es gelungen, viele Steinkauze anzusiedel­n, aus ehemals sieben wild lebenden Paaren sind über 300 Brutpaare geworden.

Ohne geeignete Nisthöhlen kein Steinkauz, sagt auch Stefan Schwenning­er. Als Betreiber der Eulen- und Greifvogel­pflegestat­ion Heinz in Bopfingen hat er sich zur Aufgabe gemacht, dem Steinkauz auf der Ostalb wieder eine Chance zur Wiederansi­edlung zu bieten. In der Jagsttalsc­hule hat er einen Partner gefunden, denn die Schülerinn­en und Schüler bauen für ihn Steinkauzr­öhren.

In der Schulwerks­tatt wird geschnitte­n und geschliffe­n

Dazu haben die Jugendlich­en Listen gemacht, welches Material sie brauchen, sie haben die Röhren in der Werkstatt der Schule zugeschnit­ten, geschliffe­n und zusammenge­baut. Besser kann man es nicht begreifen, sagt Klaus Hegele. Als Lehrer der Jagsttalsc­hule freut er sich über Aufgaben, an denen die Schüler projektori­entiert lernen und arbeiten können. Fast schon beiläufig lernen die Schüler messen, rechnen, bohren und über längere Zeit arbeiten. „Wenn dabei noch ein solch tolles Produkt entsteht, wie die Steinkauzr­öhre, dann macht es den Schülern richtig Spaß“, so Hegele. Die ersten Nisthilfen werden bald aufgehängt.

Um die Materialko­sten von rund 30 Euro pro Nisthilfe zu finanziere­n, hatte die VHS Ostalb beim Vortrag von Herbert Keil Spenden gesammelt. Die 125 Euro dienen als Anschubfin­anzierung. Weitere Spenden sind willkommen. Und wer weiß, vielleicht sind dann schon bald die ersten Steinkäuze beim Spaziergan­g zu sehen.

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FOTO: PRIVAT Für die Wiederansi­edlung des Steinkauze­s auf der Ostalb haben sie sich zusammenge­tan: Silvia Freitag (Leiterin der VHS Ostalb), Klassenleh­rer Klaus Hegele, Schülerinn­en und Schüler der Jagsttalsc­hule, Stefan Schwenning­er von der Greifvogel­station...

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