Windpark Freihof sorgt wieder für Wirbel
Wegen der Zufahrt: Landwirte sind unzufrieden und werfen der Gemeinde Versäumnisse vor
STÖDTLEN (afi) - Es brodelt in Stödtlen. Ursache für die miese Stimmung ist mal wieder der Windpark Freihof. Der wurde am Donnerstag vom Gemeinderat in Augenschein genommen. Konkret ging es dabei um den Zufahrtsweg. Den hatte die Gemeinde wegen des Baustellenverkehrs verstärken lassen, zum Ärger von Landwirten, die hier Flächen bewirtschaften.
Am 7. Februar hatte der Stödtlener Gemeinderat beschlossen, die Zufahrt zum Windpark Freihof verstärken zu lassen, damit schwere Baufahrzeuge die großen Windradteile zum vorgesehenen Platz sicher anliefern können.
So weit, so gut. Dass der Weg jetzt aber zum Teil bis zu 25 Zentimeter höher ist als die angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen, ärgert nun allerdings betroffene Landwirte, wie Thomas Ilg und Manfred Wettemann. Sie monieren, dass durch die Erhöhung des Weges auf ihren landwirtschaftlichen Flächen nun Staunässe entsteht. Ein Zustand, den sie so nicht hinnehmen wollen. Der Gemeindeverwaltung werfen sie Versäumnisse vor. Es könne nicht sein, dass die Verwaltung erst einen Weg ausbauen lässt und sich danach dann aber nicht mehr um die Folgen kümmere, lautet ein Vorwurf der Landwirte. „Ich lasse mir nicht vorwerfen, dass nichts getan wurde“, hielt Bürgermeister Ralf Leinberger dagegen. Er betonte, dass die Verwaltung ihre Aufgabe erledigt habe. Ein Gemeinderatsbeschluss sei umgesetzt worden.
Bei dem Vor-Ort-Termin wurde aber keineswegs nur Kritik an der Verwaltung geübt. Auch die Firma Windkraft Uhl, die im Freihof drei zusätzliche Windräder aufstellen möchte, wurde kritisiert.
„Dann muss der Belag halt wieder herausgerissen werden.“
Die Firma habe zu bauen begonnen, ohne die betroffenen Landwirte vorab zu informieren. Erdhaufen seien einfach auf die Wiese gekippt worden.
Landwirt Manfred Wettemann ärgerte sich zudem darüber, dass auf seinen Flächen ohne Absprache und ohne Genehmigung einfach eine Drainage verlegt worden sei. „So kann man mit uns doch nicht umgehen“, schimpfte er. Die Gemeinde müsse diesen Vorgang klären und regeln. Einen Kompromissvorschlag inklusive einer angebotenen Ausgleichszahlung durch die Firma Windkraft Uhl lehnte Wettemann am Donnerstag ab.
Firmenchef Franz Uhl, der bei dem Vor-Ort-Termin ebenfalls dabei war, berief sich indes auf den Beschluss des Gemeinderats vom 7. Februar. Er habe mit den Arbeiten genau nach Plan gehandelt und könne deshalb nicht für Probleme verantwortlich gemacht werden.
Bürgermeister Ralf Leinberger und auch die Gemeinderäte versuchten am Donnerstag immer wieder die Wogen zu glätten und eine einvernehmliche Lösung zu finden. Was aber nicht gelang. Im Gegenteil: Die Pächterin einer landwirtschaftlichen Fläche verlangte am Ende sogar, dass der Weg wieder in den ursprünglichen Zustand versetzt werden müsse. Einer Auffüllung des Geländes zum Weg hin stimmte sie nicht zu. „Dann muss der Belag halt wieder herausgerissen werden“, erklärte abschließend auch Thomas Ilg.