In Stuttgart lohnt sich auch der Blick auf die zweite deutsche Tennisgarde
Stell Dir vor, es ist Fed Cup in der Porsche-Arena mit den besten deutschen Tennisspielerinnen – und so mancher geht lieber rüber in die Schleyerhalle, schauen für den Tatsächlich lohnt sich der Blick auf die zweite Tennisgarde. Dinah Pfizenmaier etwa, die 2011 in Biberach Deutsche Meisterin wurde und 2013 bei den French Open die 3. Runde erreichte – ihr bisher größter Erfolg –, hatte in den letzten zwei Jahren nur ein Spiel auf der Profitour absolviert, in der Qualifikation der US Open, das sie sangund klanglos verlor. Schulterschmerzen plagten die 25-Jährige aus KaWelt, men, zuletzt verdingte sie sich als Hobbyfußballerin in der Westfalenliga für den VfL Bochum II sowie als Handballerin in der Verbandsliga und begann ein Sportstudium. Und dann? Schlug sie bei ihrem Comeback in der ersten Quali-Runde gleich mal die Italienerin Camila Giorgi, Nr. 95 der Welt. 3:6, 6:3, 6:3 hieß es am Ende für Pfizenmaier, die in der Weltrangliste gar keine Notierung mehr hat. So gut wie noch nie in ihrem 25-jährigen Leben spielt derzeit Anna Zaja. Die gebürtige Sigmaringerin, die beim TC Mengen groß wurde, schlug Beatriz Haddad Maia, die Nr. 149 der mit 6:4, 6:3 und darf, wenn ihre Formkurve anhält, erstmals von den Grand Slams träumen – zumindest von der Teilnahme an der Qualifikation. Kürzlich gewann die 1,82-MeterHünin mit dem gewaltigen Aufschlag elf ITF-Turnierspiele in Folge, siegte in Gonesse, stand in Croissy im Finale und schlug danach das große US-Talent Taylor Townsend. Nr. 263 in der Welt ist Zaja, die Wirtschaftsingenieurswesen in Karlsruhe studiert, momentan, sie scheint fit wie nie zu sein. Gegen die Japanerin Naomi Osaka, die Nr. 48, hatte Zaja jedoch Pech: Beim 7:5, 3:6, 6:7 (8:10) vergab sie mehrere Matchbälle. (zak)