Umfrage: Mehrheit befürwortet eine Uni im Ostalbkreis
Wer keinen technischen Abschluss anstrebt, verlässt womöglich die Region
AALEN (uhl) - Seit einigen Wochen begleiten die „Aalener Nachrichten / Ipf- und Jagst-Zeitung“in der Serie „Unsere Forscher“Studenten, Wissenschaftler und junge Unternehmer aus Aalen und dem Ostalbkreis. Ein wichtiger Eckpfeiler ist dabei die Aalener Hochschule. Das belegen auch die Zahlen unserer großangelegten Umfrage. Demnach stimmen 77 Prozent der Befragten zu, dass die Hochschule genügend Akzeptanz in der Region findet.
Erstaunlich dabei: Von den 1264 Teilnehmern sehen nur zwei Prozent hier Nachholbedarf. Knapper ist die Entscheidung, ob der Ostalbkreis künftig eine eigene Universität anstreben sollte. Mit 43 Prozent spricht sich die Mehrheit dafür aus, nur knapp jeder Dritte sieht einen Universitätsstandort kritisch. Das deckt sich mit den Forderungen des Aalener Oberbürgermeisters Thilo Rentschler, der sich Aalen als UniStadt der Zukunft vorstellen kann (wir berichteten). Eine Aalener Universität etwa ab dem Jahr 2030 sieht er „nicht als Utopie“, sondern „als Vision“. Dabei sieht er aber die Hochschule Aalen und die PH Schwäbisch Gmünd beiderseits gefordert – für eine Realisierung müssten sie an einem Strang ziehen.
Für viele Befragten sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung. Denn immerhin noch jeder Fünfte sieht das Studienangebot vor allem für junge Frauen im Ostalbkreis nicht ausreichend aufgestellt. Die Folgen sind bundesweit gerade in ländlich geprägten Regionen zu beobachten. Junge Menschen ziehen für Ausbildung, Studium und den Beruf in größere Städte und kehren ihrer Heimat meist langfristig den Rücken. So zeigt unsere Umfrage, dass die Mehrheit diese Tendenz mit Sorge beobachtet. 49 Prozent sehen eine Gefahr darin, dass zu viele junge Menschen die Region verlassen, wenn sie keinen technischen Abschluss anstreben.
Doch auch im Alltag bleibe die wissenschaftliche Arbeit nicht unbemerkt. Für 47 Prozent ist klar: Die Forschung der Hochschule Aalen habe einen direkten Einfluss auf ihr Leben. 44 Prozent geben an, dass sie davon nichts spüren.