Die Zukunft bringt Markthalle und Open-Air-Kino
Agenda Parlament spricht unter anderem auch über urbanes Gärtnern und das Wohnen im Alter
AALEN - Das Agenda Parlament, also die Vertreter aller Agenda Gruppen in der Stadt, hat am Montag in der VHS zum 38. Mal getagt. Ulrich Holzbaur hieß die rund 60 Teilnehmer zu einer prall gefüllten und vielseitigen Tagesordnung willkommen.
In einem Impulsreferat berichtete der aus Abtsgmünd stammende Landschaftsarchitekt Alexander Schmid über das Projekt „Urbanes Gärtnern“in Stuttgart. Schmid betreut als Mitarbeiter der Stuttgarter Stadtverwaltung mittlerweile 35 urbane Gärten in der Landeshauptstadt auf ehemaligen Brachflächen, in Hinterhöfen, früheren Gehwegflächen oder auch auf Gebäudedächern. Diese ehrenamtlich betriebenen und von der Stadt auch finanziell geförderten Gärten von 20 bis 2000 Quadratmetern sollen sowohl soziale Funktionen im Zusammenleben der Menschen in Stuttgart erfüllen als auch ganz konkret die Belastung durch Schadstoffe und Feinstaub reduzieren.
Thomas Schindler aus Dewangen berichtete über den aktuellen Stand der „Neuen Mitte“in Dewangen und des geplanten „Welland Markts“. Wie bereits mehrfach berichtet soll in Dewangen auf genossenschaftlicher Basis wieder eine Möglichkeit zum Einkaufen geschaffen werden. Dabei wollen die Initiatoren allerdings keinen klassischen Dorfladen ins Leben rufen, sondern eine Art Markthalle, in der Produkte einheimischer Erzeuger verkauft werden sollen. Außerdem sind der Betrieb eines Cafés sowie Kulturveranstaltungen geplant. Das Interesse in Dewangen sei riesengroß, so Thomas Schindler, ein Großteil des benötigten Genossenschaftskapitals von 120 000 Euro sei bereits gezeichnet.
„Wie geht es mit dem Kino am Kocher weiter“, über diese Frage informierte Jan Lugtenburg vom Aufsichtsrat der Kinogenossenschaft. Das derzeitige Domizil des Kinos an der Schleifbrückenstraße will die Erbengemeinschaft verkaufen. Das Kino wird im Kulturbahnhof eine neue Heimat finden. Dort wird es einen Kinosaal mit 96 Plätzen geben und man wird die Möglichkeit haben, durch einen drehbaren Projektor auch Open-Air-Kino zu machen.
Kino wird ohne Unterbrechung betrieben
Im günstigsten Fall kann das Kino noch solange an der Schleifbrückenstraße bleiben, bis der Kulturbahnhof fertig ist, also Ende 2019, Anfang 2020. Falls nicht, wird es eine Interimslösung geben müssen, denn man wolle, so Jan Lugtenburg, das Kino auf jeden Fall ohne Unterbrechung weiter betreiben.
Schon seit längerem beschäftigt sich in Aalen eine Gruppe von Bürgern unter dem Motto „Wohnen im Alter“mit dem Bau eines Mehrgenerationenhauses. Diese Initiative nennt sich nun „GeniAAl“. Das Projekt hat in den vergangenen Monaten an Fahrt aufgenommen. Inge Löffler und Ute Güttler berichteten über die neuesten Entwicklungen – unter anderem steht mittlerweile ein städtisches Baugrundstück im Baugebiet Schlatäcker II in Aussicht – und beantragten die Aufnahme der Gruppe in den Agenda Prozess. Dem stimmte das Plenum einstimmig zu.
Karl-Heinz Gsell und Ulrich Holzbaur informierten über lokale Entwicklungen beim „Energietisch“wie etwa dem Carsharing von Elektroautos der Stadtwerke, und über die Ziele in der Agenda 2030 der UN. Oberbürgermeister Thilo Rentschler wünschte den Agenda Gruppen – nächstes Jahr feiert der Agenda Prozess 20. Geburtstag – weiterhin viel Engagement, Kraft und Kreativität.