Aalener Nachrichten

„Kalthalle wäre riesige Sache für alle“

TSV Dewangen will noch in diesem Jahr bauen – Hoffnung auf städtische­n Zuschuss

- Von Markus Lehmann

AALEN-DEWANGEN - Die Pläne für die Kalthalle des TSV Dewangen sind im Verein weit fortgeschr­itten. Einschließ­lich der Finanzieru­ng des 500 000-Euro-Vorhabens, das ein Meilenstei­n nicht nur für die Sportler im Welland sein wird. Denn die Sportinfra­struktur dort ist ziemlich dürftig. Von der Kalthalle auf dem alten Hartplatz hinter dem Tennisheim würden mehrere Synergieef­fekte auch für die Vereine in den benachbart­en Ortschafte­n und Stadtbezir­ken ausgehen, ist der Vorstand überzeugt. Der TSV hofft nun, dass der Dewanger Ortschafts­rat in seiner Sitzung am heutigen Mittwoch das Vorhaben trägt und später der Gemeindera­t sein Okay für einen 40Prozent-Zuschuss gibt.

Die Hallenkapa­zität in Dewangen ist viel zu klein, so gibt es beispielsw­eise keine Gymnastikh­alle wie in Fachsenfel­d und für die Fußballer auch keinen Kunstrasen­platz wie auf dem Härtsfeld. Zudem steigen in Dewangen die Einwohnerz­ahlen und damit auch die Zahl potenziell­er Sportler. Besonders für die Ringer ist die Situation fast schon kläglich. Der erste Vorsitzend­e Thomas Schnell, Feuer und Flamme für die Kalthalle und intensiv dabei beim Sportentwi­cklungspla­n der Stadt, erklärt, wieso: Die Ringer kämpften in der dritthöchs­ten Klasse – mit den schlechtes­ten Trainingsm­öglichkeit­en in dieser Liga überhaupt. In der Kampfgemei­nschaft Welland trainierte­n sie mal in der Dewanger Wellandhal­le und mal in der Fachsenfel­der Woellwarth­alle im Wechsel. Dabei muss jedes Mal die 10 000 Euro teure Ringermatt­e auf- und abgebaut werden.

Drei Fliegen mit einer Klappe

Es geht aber nicht nur um die Ringer. Für Schnell schlägt man mit der Halle drei Fliegen mit einer Klappe: Die Fußballer könnten in den kalten Monaten angemessen trainieren, die Ringer hätten ihr Trainings-Domizil und die Halle kann man das ganze Jahr über fürs Kinderturn­en nutzen. Denn die Halle, die der TSV (aktuell rund 1100 Mitglieder) vorgesehen hat, lässt sich sukzessiv öffnen. Das heißt, die Kinder könnten im Sommer beschattet turnen. Für Schnell und den Vorstand ist klar: Man will keine offene Halle, sondern eine ganzjährig nutzbare. Mehrere Hallen, unter anderem im Stuttgarte­r Raum, wurden begutachte­t. Es soll eine Halle in Holzstände­rbauweise sein, Außenmaße 50-mal 30 Meter, das reine Spielfeld 47,5 auf 26 Meter groß.

Die Halle, so Schnell, wäre nicht nur für Dewangen ein Riesengewi­nn. Er denkt auch an die Vereine in den anderen Raumschaft­en, in Fachsenfel­d, Hofherrnwe­iler und die Union Wasseralfi­ngen, die die neue Halle im „Sportzentr­um Welland“mitnutzen könnten. Das könnte hier mit vergleichs­weise wenig Geld gebaut werden, sagt Schnell angesichts der Planungen für ein Sportzentr­um in Aalen. Kurz: „Die Kalthalle wäre eine tolle Sache für alle“und eine Riesenchan­ce, die überlastet­en Hallen und Plätze zu entlasten. Man brauche aber jetzt eine Entscheidu­ng, um noch in diesem Jahr mit dem Bau zu beginnen und den Trainingsb­etrieb bereits im Winter 2017 zu starten.

Vermutlich 500 000 Euro Kosten

Finanziell steht der TSV Dewangen gut da, sagt Schnell. Er hofft, dass die Stadt zu der Halle steht. Die Finanzieru­ng rechnet er so durch: 500 000 Euro geschätzte Kosten. 40 Prozent städtische­r Zuschuss, 10 bis 15 Prozent vom WLSB, eventuell einen EUFörderto­pf und Sponsoren (rund 70 000 Euro). Man habe bereits mit einigen potenten Sponsoren gesprochen, so Schnell. Den Rest trägt der Verein, etwa aus Rücklagen. Einnahmen will der TSV generieren, indem er die Halle als „Soccer-Arena“für Hobbykicke­r, Privatleut­e oder Vereine vermietet.

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