„Kalthalle wäre riesige Sache für alle“
TSV Dewangen will noch in diesem Jahr bauen – Hoffnung auf städtischen Zuschuss
AALEN-DEWANGEN - Die Pläne für die Kalthalle des TSV Dewangen sind im Verein weit fortgeschritten. Einschließlich der Finanzierung des 500 000-Euro-Vorhabens, das ein Meilenstein nicht nur für die Sportler im Welland sein wird. Denn die Sportinfrastruktur dort ist ziemlich dürftig. Von der Kalthalle auf dem alten Hartplatz hinter dem Tennisheim würden mehrere Synergieeffekte auch für die Vereine in den benachbarten Ortschaften und Stadtbezirken ausgehen, ist der Vorstand überzeugt. Der TSV hofft nun, dass der Dewanger Ortschaftsrat in seiner Sitzung am heutigen Mittwoch das Vorhaben trägt und später der Gemeinderat sein Okay für einen 40Prozent-Zuschuss gibt.
Die Hallenkapazität in Dewangen ist viel zu klein, so gibt es beispielsweise keine Gymnastikhalle wie in Fachsenfeld und für die Fußballer auch keinen Kunstrasenplatz wie auf dem Härtsfeld. Zudem steigen in Dewangen die Einwohnerzahlen und damit auch die Zahl potenzieller Sportler. Besonders für die Ringer ist die Situation fast schon kläglich. Der erste Vorsitzende Thomas Schnell, Feuer und Flamme für die Kalthalle und intensiv dabei beim Sportentwicklungsplan der Stadt, erklärt, wieso: Die Ringer kämpften in der dritthöchsten Klasse – mit den schlechtesten Trainingsmöglichkeiten in dieser Liga überhaupt. In der Kampfgemeinschaft Welland trainierten sie mal in der Dewanger Wellandhalle und mal in der Fachsenfelder Woellwarthalle im Wechsel. Dabei muss jedes Mal die 10 000 Euro teure Ringermatte auf- und abgebaut werden.
Drei Fliegen mit einer Klappe
Es geht aber nicht nur um die Ringer. Für Schnell schlägt man mit der Halle drei Fliegen mit einer Klappe: Die Fußballer könnten in den kalten Monaten angemessen trainieren, die Ringer hätten ihr Trainings-Domizil und die Halle kann man das ganze Jahr über fürs Kinderturnen nutzen. Denn die Halle, die der TSV (aktuell rund 1100 Mitglieder) vorgesehen hat, lässt sich sukzessiv öffnen. Das heißt, die Kinder könnten im Sommer beschattet turnen. Für Schnell und den Vorstand ist klar: Man will keine offene Halle, sondern eine ganzjährig nutzbare. Mehrere Hallen, unter anderem im Stuttgarter Raum, wurden begutachtet. Es soll eine Halle in Holzständerbauweise sein, Außenmaße 50-mal 30 Meter, das reine Spielfeld 47,5 auf 26 Meter groß.
Die Halle, so Schnell, wäre nicht nur für Dewangen ein Riesengewinn. Er denkt auch an die Vereine in den anderen Raumschaften, in Fachsenfeld, Hofherrnweiler und die Union Wasseralfingen, die die neue Halle im „Sportzentrum Welland“mitnutzen könnten. Das könnte hier mit vergleichsweise wenig Geld gebaut werden, sagt Schnell angesichts der Planungen für ein Sportzentrum in Aalen. Kurz: „Die Kalthalle wäre eine tolle Sache für alle“und eine Riesenchance, die überlasteten Hallen und Plätze zu entlasten. Man brauche aber jetzt eine Entscheidung, um noch in diesem Jahr mit dem Bau zu beginnen und den Trainingsbetrieb bereits im Winter 2017 zu starten.
Vermutlich 500 000 Euro Kosten
Finanziell steht der TSV Dewangen gut da, sagt Schnell. Er hofft, dass die Stadt zu der Halle steht. Die Finanzierung rechnet er so durch: 500 000 Euro geschätzte Kosten. 40 Prozent städtischer Zuschuss, 10 bis 15 Prozent vom WLSB, eventuell einen EUFördertopf und Sponsoren (rund 70 000 Euro). Man habe bereits mit einigen potenten Sponsoren gesprochen, so Schnell. Den Rest trägt der Verein, etwa aus Rücklagen. Einnahmen will der TSV generieren, indem er die Halle als „Soccer-Arena“für Hobbykicker, Privatleute oder Vereine vermietet.