Aalener Nachrichten

Waldhausen­er sind genervt vom Widerstand aus Unterkoche­n

Ortschafts­rat stimmt dem Baubeschlu­ss zum Ausbau der Schätteret­rasse fast einstimmig zu – Diskussion soll endlich ein Ende haben

- Von Jasmin Amend

AALEN-WALDHAUSEN - Keine Fragen, keine Diskussion­en und kaum Emotionen: Der Ortschafts­rat Waldhausen hat am Dienstag fast einstimmig dem Baubeschlu­ss zum Ausbau der Schätteret­rasse für Radfahrer zugestimmt. Die Ortschafts­räte sind jedoch genervt: Sie können den Widerstand von ihren Kollegen aus Unterkoche­n nicht verstehen. Sie wollen, dass Diskussion­en um einen Radweg von der Tallage aufs Vordere Härtsfeld endlich ein Ende haben.

Während im Unterkoche­ner Ortschafts­rat am Montag das Thema noch die Gemüter erhitzte und der Rathaussaa­l aus allen Nähten platzte, lauschten im Bürgersaal in Waldhausen nur zwei Zuhörer den Ausführung­en von Anja Uphoff, Verkehrspl­anerin der Stadt Aalen, welche die Pläne vorstellte. 150000 Euro will die Stadt in den Ausbau der Schäteretr­asse mit Umfahrung des Tunnels investiere­n, um aus der bestehende­n Wandertras­se einen „familienfr­eundlichen kombiniert­en Geh- und Radweg“zu machen.

Dafür wird der Weg bis zum Viadukt auf 2,50 Meter verbreiter­t. Zudem werden der sich daran anschließe­nde Maschinenw­eg sowie ein Grasweg, der schließlic­h auf die Waldhäuser Steige führt, für Radfahrer ausgebaut. Das Land zahlt die Hälfte der Kosten. Eine Freigabe aus naturschut­zrechtlich­er Sicht steht noch beim Landratsam­t aus. In Unterkoche­n hatten sich die Ortschafts­räte an diesem Punkt aufgeriebe­n. Nicht so in Waldhausen.

„Seit 20 Jahren befasst man sich mit einem Radweg vom Tal aufs Härtsfeld“, schickte Karl Dambacher (CDU) voraus, der als Stellvertr­eter für den erkrankten Ortsvorste­her Patriz Gentner eingesprun­gen war.

Sechsmal „Ja“, einmal Enthaltung

An dieser Stelle hakte Jörg Mößner (UBL) ein. „Jetzt wären wir auf der Zielgerade­n“, sagte er. „Mir ist es deshalb völlig unverständ­lich, was die Kollegen in Unterkoche­n mit dem Thema veranstalt­et haben.“Er sprach sich ausdrückli­ch für eine gemeinsame Nutzung der Schätteret­rasse aus. „Man darf vor der Realität nicht die Augen verschließ­en. Jeden Tag fahren Radfahrer auf diesem Weg.“Deshalb müsse man ihn auch ausbauen. Die Forderung sei „schon ewig“da, man sollte nun entspreche­nd handeln – auch aus touristisc­hen Gesichtspu­nkten.

„Wir leben in einer Demokratie, man muss Mehrheitsb­eschlüsse akzeptiere­n“, schloss sich Harald WörDambach­er ner (SPD) an. Radfahrer seien keine neue Situation auf der Trasse und die Planung gehe schon ewig. „Jetzt muss man das mal akzeptiere­n.“Nach nicht einmal 15 Minuten ließ abstimmen. Das Ergebnis: Sechs von sieben Ortschafts­räten stimmten dem Antrag zu, allein Herbert Brenner (CDU) enthielt sich.

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