Keine Begeisterung über Mountainbiker
Gemeinderat Lauchheim zeigt sich skeptisch zu Plänen für Freizeitsport-Erschließung
LAUCHHEIM - Er wolle die schöne Stadt Lauchheim noch attraktiver machen, wenn die Verwaltung sein Konzept für „Städte und Gemeinden mit sportlichen Ambitionen“aufgreifen würde, hat Rüdiger Becker aus Aalen in der jüngsten Gemeinderatssitzung gesagt. Doch manche Gemeinderäte sehen Biker im Wald auch als Plage.
Sie habe dem passionierten Biker aus Aalen Gelegenheit gegeben, seine „Bike 'n‘ Venture & Hike ’n‘ Venture“-Ideen vorzustellen, sagte Bürgermeisterin Andrea Schnele, nachdem dieser eine Idylle von Radfahrern und Wanderern aller Couleur beschrieben hatte. Erschlossene Wege durch Wald und Flur, Fachgeschäfte für Radfahr- und Wanderbedarf, ein Aufblühen der Gastronomie und sogar Anreize für Ärzte sich in diesem Touristeneldorado niederzulassen beinhalteten seine Schilderungen.
Doch diese Schwärmereien wurden eher skeptisch kommentiert, zum Beispiel von Gemeinderat Andreas Thurner, der fragte: „Ist Radfahren so gefährlich, dass Arztpraxen gar einen Boom erfahren?“Er vertrat die Auffassung, dass ohnehin schon genug Radfahrer unterwegs seien, zum Leidwesen mancher Wanderer. Auch die Ruhe im Wald und das Wild sah er gefährdet, was Rüdiger Backes bekräftigte. Besonders wehrte sich Felix Auracher dagegen, der ein Bild gab von einer „Mountainbike-Plage“, die er in einer Ferienregion erlebt habe und keinesfalls auf Lauchheim projiziert wissen wolle. Ganz so skeptisch dürfe man das nicht betrachten, mahnte Robert Jakob, und Bürgermeisterin Andrea Schnele betrachtet die „blanken Ideen“, mit denen Becker seine Schilderung verteidigte, als Denkimpulse.
E-Ladestation in der Diskussion
Die Installation einer E-Ladestation, die von der EnBW-ODR mit einer Leistung von 22 kW angeboten würde, stellte Lorenz Eitzenhöfer dem Gremium vor, das sich grundsätzlich bereit zeigte zwei Parkplätze hierzu zur Verfügung zu stellen. Allerdings, das ergab eine Diskussion, wolle man keine in der Kernstadt und schon gar keine auf dem Marktplatz, wo die Parkplätze rar sind. Man will jetzt Überlegungen anstellen, wo die ersten Lade-Parkplätze für E-Mobile freigehalten werden könnten und bei anstehenden Grabarbeiten mit Leerrohren für eine mögliche E-MobilZukunft vorzubauen.
Gemäß dem Gemeinderatsbeschluss von der Februarsitzung hat die Verwaltung ihren Auftrag erfüllt, einen Partner für die Planung einer Mehrzweckhalle zu finden. Zum günstigsten Angebotspreis von 47 112 Euro bekam das Büro Pesch und Partner den Auftrag. Ebenso ermächtigte der Gemeinderat die Verwaltung Angebote zur Beschaffung eines Universalfahrzeugs für den Bauhof, eines „Holder C270“, mit Salzstreuer samt Behälter, Schneepflug, Mäh-Saugkombination, Schlegelmäher und Kehrmaschine einzuholen.