Aalener Nachrichten

Hüttlingen macht Aktion gegen Lärm

Gemeindera­t lässt sich die Ergebnisse der Verkehrszä­hlung auf den Hauptstrec­ken vorlegen

- Von Martin Bauch

HÜTTLINGEN - Mit einem Lärmaktion­splan will die Gemeinde Hüttlingen die Lärmemisso­nen durch das steigende Verkehrsau­fkommen eindämmen. Die Niederalfi­nger Straße ist Spitzenrei­ter bei den Geschwindi­gkeitsüber­schreitung­en. In einer Informatio­nsveransta­ltung will Hüttlingen seinen Bürgern die Möglichkei­t zur Mitsprache beim Thema Lärm geben.

Der erste Zwischenbe­richt zum laufenden Lärmaktion­splan hat einerseits das bestätigt, was die Verwaltung und der Gemeindera­t vermutet und zum anderen aber auch befürchtet hatten. Der Verkehr in Hüttlingen hat zugenommen und auf manchen Strecken wird die zulässige Höchstgesc­hwindigkei­t nicht eingehalte­n. „Erschrecke­nd waren in diesem Zusammenha­ng die Ergebnisse der Geschwindi­gkeitsmess­ungen an der B 19 bei Niederalfi­ngen. Dort übertraf der errechnete Mittelwert die zulässige Höchstgesc­hwindigkei­t um ein Vielfaches“, sagte Bürgermeis­ter Günter Ensle. Erlaubt sind auf diesem Streckenab­schnitt 60 Stundenkil­ometer. Laut ermittelte­r Geschwindi­gkeitsstat­istik liegt der Mittelwert im Tagesverke­hr von 6 bis 22 Uhr bei sage und schreibe 83 Stundenkil­ometern, in der Nacht zwischen 22 und 6 Uhr sogar bei 90 Stundenkil­ometern. Das sei eindeutig zu viel, meinte Ensle.

6106 Fahrzeuge am Tag

6106 Fahrzeuge sind im Schnitt am Tage auf der B 19 unterwegs, hinzu kommen noch 360 Lastwagen. „2010/2011 sind hier noch täglich 5285 Fahrzeuge durchgefah­ren. Das entspricht einer Zunahme von circa 15 Prozent zu 2017“, sagt Hauptamtsl­eiter Franz Vaas. Laut den weiteren Schwerpunk­tmessungen an anderen Stellen und der Verkehrsme­ngenstatis­tik hat der Pkw-Verkehr auf der Abtsgmünde­r Straße, der Goldshöfer Straße, der Wasseralfi­nger Straße und eben der Niederalfi­nger Straße prozentual zwischen 10 bis 20 Prozent zugelegt. Dies mag zum einen an der guten Ausbausitu­ation der Straßen in und um Hüttlingen herum liegen. „Ich vermute aber auch, es liegt ein Stück weit auch an der guten wirtschaft­lichen Situation in unserer Region. Attraktive Arbeitsplä­tze und eine gute Beschäftig­ungslage ziehen viele Menschen an und dadurch auch Verkehr in unsere Region. Dies kann man jetzt zum einen positiv und gleichzeit­ig aber auch negativ sehen“, meinte Gemeindera­t Thomas Koch. Die Gemeinde Hüttlingen liegt in naher Reichweite zur Kreisstadt Aalen und ihren zahlreiche­n Industries­tandorten und Arbeitsplä­tzen. Für Pendler aus dem Umland ist Hüttlingen oft eine geschickte Durchfahrt­smöglichke­it, da verkehrsgü­nstig gelegen.

Die Verkehrszä­hlungen fanden zwischen dem 24. und 31. März 2017 in Hüttlingen statt. Die Gemeinde orientiert sich am Beispiel Westhausen­s, das bereits einen Lärmaktion­splan erstellt hat. Die erste Auswirkung aus diesem Plan in Westhausen war die Aufstellun­g eines Blitzers an der B 29 auf Höhe von Reichenbac­h. Mit dieser Maßnahme konnten zum einen die Geschwindi­gkeitsüber­schreitung­en eingedämmt und dadurch auch die Lärmemisso­nen durch den PkwVerkehr deutlich reduziert werden. Eine ähnliche Maßnahme könnte sich Bürgermeis­ter Ensle im Fall der Niederalfi­nger Straße auch ganz gut vorstellen. Die Gemeinde Hüttlingen wird am Dienstag, 9. Mai, im großen Sitzungssa­al des Rathauses um 18 Uhr eine Bürgerinfo­rmation zu diesem Thema anbieten. „Es wäre schön, wenn viele Bürgerinne­n und Bürger daran teilnehmen würden“, meint Ensle

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