Mit Otto M. Schwarz Kino im Kopf erleben
Dirigentenfortbildung in Iggingen mit dem renommierten österreichischen Komponisten
IGGINGEN (an) - Rund 50 Dirigenten haben sich nach Iggingen aufgemacht, um am Workshop des Blasmusikverbands Ostalbkreis mit Otto M. Schwarz teilzunehmen.
Schwarz ist ein renommierter niederösterreichischer Komponist und Dirigent im Bereich der Film- und sinfonischen Blasmusik. Als Komponist ist er für Werbung, Filmmusik und Erkennungsmelodien für große Fernsehsender wie ARD, ZDF, ORF, RTL und viele mehr tätig. Seine Kompositionen werden in über 80 Ländern der Welt gespielt und vertrieben.
Schwarz wurde bereits im Alter von zehn Jahren als jüngster Student in die Vorbereitungsklasse an der Musikhochschule in Wien aufgenommen. Im Alter von 15 Jahren begann sich neben dem Studium das Talent für Kompositionen abzuzeichnen. Seine ersten Erfolge verbuchte er im Bereich der Popmusik. Drei seiner frühen Kompositionen konnten sich in den Austro Charts des Popsenders Ö3 platzieren. Seit 1995 veröffentlicht Schwarz Kompositionen im Bereich Symphonisches Blasorchester.
Anhand von verschiedenen Werken wie „The Story of Anne Frank“erklärte Schwarz seine einzelnen Schritte bis zur fertigen Komposition. Mit jedem Stück erzählt er eine Geschichte. Bevor Schwarz komponiert, schreibt er ein „Drehbuch“, ordnet den jeweiligen Szenen Stimmungen zu und gießt diese anschließend in Musik. Das Ergebnis sind aneinandergereihte und ineinander übergehende klanggewaltige, feinsinnige, aggressive, aber auch liebevolle, spannende und rührende Momente, die den Zuhörern ein „Kopfkino“bereiten.
Komposition zum 25-Jährigen
Aufgrund des 25-jährigen Bestehens des Kreisjugendblasorchesters Ostalbkreis wurde Otto M. Schwarz von Kreisverbandsdirigent Matthias Weller beauftragt, eine Komposition für dieses Auswahlorchester zu komponieren. Von mehreren Themenvorschlägen bekam der Limes den Vorzug und so entstand das grandiose Werk „The Wall – Germanicus Maximus – The Limes“. Schwarz berichtete den Teilnehmern ausführlich sein „Drehbuch im Kopf“zu dieser Komposition. Über den Limes als Bauwerk hat Schwarz eine feste Meinung: Jede Mauer hat nur temporären Charakter und kann den Fluss der Menschen nicht aufhalten.
Dann griff Schwarz zum Taktstock und studierte mit dem Kreisjugendblasorchester Ostalbkreis seine grandiose Auftragskomposition, welche einen Tag später zur Welturaufführung kam, ein. Man merkte sofort, wie mitgerissen die Spieler waren. Hierbei zeigte er den Dirigentinnen und Dirigenten Umsetzungstipps für die Praxis. Zu generellen Tipps, wie die Blechbläser ihre Töne einmal nur auf dem Mundstück spielen oder den Musikern keine „Narrenfreiheit“zu lassen, machte er den Teilnehmern deutlich, wie er das Orchester dazu führt seine Geschichte zu erzählen.