Am 5. Mai ist Aktionstag gegen Barrieren
Aktionsbündnis setzt sich für Menschen mit Behinderungen ein – Runder Tisch und Konzert mit Grachmusikoff
ELLWANGEN - Der 5. Mai gilt europaweit als Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen. Auch in Ellwangen wird sich daran beteiligt. Das Aktionsbündnis 5. Mai hat sich bereits 1998 formiert und plant jedes Jahr verschiedene Veranstaltungen. In der Wohngemeinschaft „ambulantes begleitetes Wohnen“in der Badgasse haben die Mitglieder verraten, was in diesem Jahr geplant ist.
Zum Ellwanger Aktionsbündnis gehören die Caritas, die Stiftung Haus Lindenhof, der Rabenhof, die Jagsttal Schule und die Konrad-BiesalskiSchule (KBS). Sie und weitere Einrichtungen setzen sich bereits seit Jahren für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen ein. Zentrale Themen sind die Inklusion und Barrierefreiheit. Das Aktionsbündnis trägt sein Anliegen stets sowohl an die Öffentlichkeit als auch an die Entscheidungsträger heran, weshalb jedes Jahr zum „runden Tisch“ins Rathaus eingeladen wird. Am Freitag, 5. Mai, werden ab 9.30 Uhr im Sitzungssaal die Fortschritte besprochen, aber auch die Dinge, wo die Barrierefreiheit und Gleichstellung noch hapert. Zentrale Themen sind auch in diesem Jahr wieder Arbeit, Freizeit und Wohnen.
Stadt auf Barrierefreiheit getestet
Oberbürgermeister Karl Hilsenbek ist stets mit von der Partie sowie Vertreter großer Firmen aus der Region. In diesem Jahr wurden auch erstmals die Fraktionsvorsitzenden eingeladen, wie Thomas Buchholz von der KBS erzählte. Bevor die einzelnen Punkte konkretisiert werden, wird ein Theaterstück „Abgefahren“aufgeführt, das die Badgasse and Friends bereits bei der Abschlussveranstaltung „Vielfalt erleben“der Caritas aufführte. „Es kam sehr gut an, sodass wir es unbedingt noch einmal zeigen möchten“, sagte Anita Beck von der Caritas.
Vergangenes Jahr war Daniela Michelberger mit ihren Schülerinnen des Kreisberufsschulzentrums und Menschen mit Behinderungen am Aktionstag unterwegs und haben die Stadt auf ihre Barrierefreiheit getestet. Die Ergebnisse auch der Umfrage sollen im Rathaus ebenfalls vorgestellt werden. Während ihres Tests konnten die Schülerinnen einen Selbstversuch im Rollstuhl starten, wobei sie feststellten, dass vieles nicht so einfach ist. „Eine Schülerin war ganz überrascht, dass die Leute gar nicht mit ihr sprachen, als sie im Rollstuhl saß. Sie hätten immer nur mit den Läufern geredet“, sagte Bernadette Kohler, Betreuerin der Wohngemeinschaft.
Besonders schön sei hingegen, dass die Aktion bei der Klasse der zahnmedizinischen Assistentinnen nachgewirkt hätte, so Anita Beck. Die Schülerinnen hätten zum Beispiel ein Zahnprophylaxe-Projekt ins Leben gerufen, mit dem sie bei der Stiftung Haus Lindenhof waren. Es solle auch mit den folgenden Klassen weitergeführt werden, so Beck.
Auch in diesem Jahr werden wieder Schüler des Kreisberufsschulzentrums an der Aktion teilnehmen. Nach dem runden Tisch werden sie gemeinsam mit Menschen mit Behinderungen durch Ellwangen ziehen und kleine Blumen und Karten mit Komplimenten verschenken. Das diesjährige Motto der bundesweiten Aktion „Wir gestalten unsere Stadt – gemeinsam das Leben inklusiver machen“sei jedes Jahr Programm, wie Gregor Olschewski vom Rabenhof sagte. Thomas Buchholz fügte hinzu: „Es geht um Inklusion und wir wollen an dem Aktionstag ein Miteinander schaffen.“
Ein geselliger Part gehört ebenfalls jedes Jahr zum Programm dazu. Am Samstag, 6. Mai, können Menschen mit und ohne Behinderung im Rabenhof zu der Musik von Grachmusikoff gemeinsam feiern. Ein paar für das Konzert von Grachmusikoff gibt es noch im Weltladen, Café Präsent und beim Rabenhof zu kaufen. Einlass ist ab 19 Uhr und um 20 Uhr geht es los.