„Aalen ist für mich der klare Favorit“
Chefredakteur Hendrik Groth ist gebürtiger Duisburger und Fan des MSV
AALEN - Wenn sich am Samstag Fußball-Drittligist VfR Aalen und Primus MSV Duisburg in der ScholzArena duellieren, dann fiebert ein Mitarbeiter unseres Medienhauses gehörig mit - allerdings mit dem MSV. Unser Chefredakteur der Schwäbischen Zeitung, Dr. Hendrik Groth, ist gebürtiger Duisburger und von Kindesbeinen an Fan der WeißBlauen. Grund genug für unseren Redakteur Timo Lämmerhirt, sich mit Groth vor dieser Partie, die ein echtes Topspiel wäre, stünde nicht weiterhin der Neun-Punkte-Abzug für den VfR im Raum, zu unterhalten.
Wie bewerten Sie die bisherige Saison des MSV?
Von der Platzierung her natürlich gut. Spielerisch schwächeln wir in den vergangenen Spielen allerdings, weswegen Aalen für mich der klare Favorit ist. Gegen Frankfurt zuletzt (3:2-Erfolg nach 0:2-Rückstand, d. Red.) wurde das Team ausgepfiffen, das kommt nicht von ungefähr.
Deswegen dem VfR die Favoritenrolle zuzuschustern scheint dennoch gewagt. Beim VfR sieht man es genau andersherum.
Was der VfR in dieser Saison leistet, ist einfach sensationell und ich finde es unglaublich schade, wenn die neun Punkte abgezogen würden. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass Aalen spielerisch die stärkste Mannschaft der Liga ist. Dieses Team schenkt nichts ab und auch dieser herbe Rückschlag mit der Planinsolvenz hat sie nicht aus der Bahn geworfen. Davor ziehe ich meinen Hut. Das Team hat sich in die Saison hineingearbeitet. Ich reise mit einem mulmigen Gefühl an.
Sie sprechen den Punktabzug an. Finanzielle Probleme scheinen in der 3. Liga nicht ungewöhnlich zu sein.
Genau, deswegen muss der MSV auch unbedingt den Aufstieg schaffen, genau wie der VfR vielleicht in der Saison darauf. Diese Liga ist wirtschaftlich einfach nicht tragbar.
Was erwarten Sie für ein Spiel?
Wir müssen in Aalen von Anfang an dagegen halten, um richtig in die Partie zu kommen. Und, man möge es mir in Aalen in dieser Partie verzeihen, ich hoffe auf drei Punkte für uns.
„(...) Ich bin mit der Bundesliga und dem MSV groß geworden. Gefühlt spielen wir dort immer noch (...)“, sagt Hendrik Groth, Chefredakteur der Schwäbischen Zeitung.
Sind Sie selbst noch häufiger in Duisburg im Stadion?
Na klar, ich war in dieser Saison schon einige Male. Ich verbinde das immer mit einem Besuch bei meiner Mutter, die in Essen lebt. Für mich hat Duisburg eines der geilsten Stadien in Deutschland, das sage ich voller Überzeugung. Das ist ein Bundesligastadion. Wir waren schon in der Bundesliga, ich bin mit der Bundesliga und dem MSV groß geworden. Gefühlt spielen wir dort immer noch, wenn wir auch in der Realität meilenweit davon entfernt sind. Die Fans sind ebenfalls großartig. Trotz der dürftigen Leistungen zuletzt kommen zu den Heimspielen über 10 000 Besucher.
Zum Schluss noch die obligatorische Frage: Wie lautet Ihr Tipp?
Mein Wunschtipp lautet 2:1 für uns, mein realistischer 2:1 für Aalen.
Also gibt es ein 1:1...
Das würde ich sofort unterschreiben.