Erneuerer
kokettiert gerne damit, dass jemand zu ihm gesagt habe, dass er jetzt besser aussehe als früher, „verlebter“. Keine Frage, der FDPChef arbeitet an seinem Image als erfahrener Politiker, der schon einiges erlebt hat. Das hat er auch, obwohl er mit 38 noch lange nicht das sogenannte beste Alter erreicht hat, in dem fast alle Politiker sind, zumindest aber alle Parteichefs in Deutschland.
Lindner wurde in Wuppertal geboren und wuchs bei seiner Mutter in Wermelskirchen auf. Er hat Politikwissenschaft studiert und mit dem Magister abgeschlossen. Schon mit 18 trat er der FDP bei, mit 21 zog er als jüngster Abgeordneter der Geschichte in den NRW-Landtag ein, dem er bis heute angehört.
Zusammen mit Daniel Bahr hat Christian Linder als FDPGeneralsekretär vor sechs Jahren Guido Westerwelle aus dem Amt gedrängt, die Nachfolge überließ er damals aber Philipp Rösler. Er konzentrierte sich darauf, die NRW-FDP anzuführen. Christian Lindner gilt als fleißig und sehr redegewandt. Als im Düsseldorfer Landtag ein Abgeordneter einmal über Lindners private Firmenpleite spottete, wandelte Linder das in eine Wutrede um, dass Scheitern nicht schlimm sei für einen Unternehmer. Diese Rede wurde ein Youtube-Hit.
Als die FDP 2013 aus dem Bundestag flog, übernahm Lindner die Parteiführung. Einige werfen ihm vor, die FDP zu einer One-Man-Show zu machen. Seine Werbespots für die Landtagswahl in NRW, die ihn als eine Art einsamen (Leit-)Wolf zeigen, tragen dazu bei.
Christian Lindner ist seit sechs Jahren mit der Journalistin Dagmar Rosenfeld-Lindner verheiratet. Wenn seine Partei den Wiedereinzug in den Bundestag schafft, will er von Düsseldorf ganz nach Berlin wechseln. (sal)