Tübinger Kunsthalle ohne Kurator
Nach nur einem Jahr verlässt Holger Kube Ventura das Haus
TÜBINGEN (dpa) - Holger Kube Ventura, seit gerade mal einem Jahr Kurator der Tübinger Kunsthalle, verlässt das Haus schon wieder. Mit ihm scheidet auch Götz Adriani, Vorstand der Stiftung Kunsthalle und früher Leiter der Kunsthalle, aus seinem Amt aus. Wie das in Tübingen erscheinende „Schwäbische Tagblatt“berichtet, soll es Differenzen gegeben haben zwischen Holger Kube Ventura und Götz Adriani. Ventura sagte der Zeitung, Adriani habe „bis ins kleinste Detail reinregiert“. Dies sei ein „unhaltbarer Zustand“gewesen.
Ende September steht die Tübinger Kunsthalle, die erst im März wieder eröffnet wurde, wieder ohne Kurator da. „Die Dinge sind so kurzfristig eingetreten, dass wir noch ein bisschen Zeit brauchen, um eine Lösung zu finden“, sagte der Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung Kunsthalle, Hans Baumgart. „Da wir unbedingt einen Neuanfang machen wollen, hoffe ich, dass wir nicht erst eine Interimslösung dazwischen schieben müssen, sondern gleich die richtige und gute Lösung haben.“Angedacht ist offenbar zum alten Modell der Adriani-Ära zurückzukehren: Damals war Stiftungsvorstand und Kunsthallenleitung in einer Hand.
Kube Ventura gibt den Posten nach Angaben des Kuratoriums auf eigenen Wunsch auf. Welche Auswirkungen der Weggang Kube Venturas auf das Programm der Kunsthalle habe, sei noch nicht absehbar, sagte Baumgart. Vier Ausstellungen seien von ihm geplant worden. Nach der zweiten – einer für Ende Juni geplanten Schau mit Werken der iranischen Künstlerin und Filmemacherin Shirin Neshat – werde Kube Ventura sich verabschieden. Er gehe aber davon aus, dass zumindest auch die dritte Ausstellung stattfinden könne, sagte Baumgart.