„Toni Erdmann“gewinnt sechs Lolas
BERLIN (dpa) - Die Regisseurin Maren Ade ist mit der Tragikomödie „Toni Erdmann“die große Gewinnerin beim Deutschen Filmpreis. Der Film bekam am Freitagabend in Berlin sechs Lolas, neben dem Hauptpreis auch die Trophäen für Regie, Drehbuch und Schnitt. Sandra Hüller und Peter Simonischek wurden zudem für ihre Rollen in dem VaterTochter-Drama zu den besten Hauptdarstellern gekürt.
In der Königsklasse Bester Spielfilm setzten sich die Regisseurinnen durch: Die Silber-Lola erhielt das Abtreibungsdrama „24 Wochen“von Anne Zohra Berrached, Bronze holte „Wild“von Nicolette Krebitz. Der Favorit des Abends, „Die Blumen von gestern“von Chris Kraus, ging trotz acht Nominierungen leer aus.
„Toni Erdmann“war bereits im Rennen um den Auslands-Oscar dabei und hat den Europäischen Filmpreis gewonnen. Der Film gilt als Beispiel dafür, dass deutsches Autorenkino international erfolgreich sein kann. Weitere Preise gab es für Fritzi Haberlandt („Nebel im August“) und Georg Friedrich („Wild“) in der Kategorie Beste Nebenrolle. Bester Kinderfilm wurde „Auf Augenhöhe“über einen Jungen mit einem kleinwüchsigen Vater. Im Doku-Gewinner „Cahier Africain“geht es um das Schicksal misshandelter Frauen in der Zentralafrikanischen Republik.
Die Deutsche Filmakademie wählt die Gewinner der Lolas, die als wichtigste Auszeichnung für das deutsche Kino gelten.