Mit Pleite in den Sommer
Der VfR Aalen unterlieg dem SV Werder Bremen II mit 0:1 - Bremen rettet sich dadurch
BREMEN - Die Drittligasaison des VfR Aalen ist mit einer Niederlage geendet. Nach dem 0:1 (0:0) bei der U 23 des SV Werder Bremen, die durch den Sieg den Klassenverbleib perfekt gemacht hat, und dem mittlerweile feststehenden Neun-Punkte-Abzug durch den DFB (wegen des Insolvenzverfahrens) stehen 48 Zähler und Platz elf zu Buche. Sportlich haben freilich nur die vier Tabellenersten aus Duisburg, Kiel, Regensburg und Magdeburg mehr Punkte als der VfR eingefahren. Keine schlechte Perspektive für die kommende Spielzeit, die bei den Aalener Verantwortlichen längst im Fokus steht. So sollen die Kaderplanungen bereits in den nächsten Tagen weitgehend abgeschlossen werden.
VfR-Trainer Peter Vollmann zieht denn auch insgesamt ein positives Saisonfazit: „Ohne den Punkteabzug hätten wir die Saison auf Platz fünf beendet. Wir haben uns trotz der ständigen Unruhe durch die fünfmalige Entscheidung um den Erhalt der Zähler immer wieder aufgerafft und am Ende problemlos die Klasse gehalten. Darauf können wir alle stolz sein.“
Einige Veränderungen
In Bremen ging Aalen im Vergleich zum 2:2 gegen den 1. FC Magdeburg mit drei Veränderungen in die Partie. Zwischen den Pfosten stand erstmals in dieser Saison nicht Daniel Bernhardt, sondern Raif Husic, der damit gegen seinen Ex-Verein spielte. „Dass Raif im Tor stand, hatte aber nichts mit seiner Vergangenheit in Bremen zu tun. Es war schon länger abgesprochen, dass er am letzten Spieltag zum Einsatz kommt. Raif hat seine Sache sehr gut gemacht. Am Gegentor trifft ihn keine Schuld“, so Vollmann. Für den angeschlagenen Mittelfeldspieler Daniel Stanese (Wadenblessur) rückte Torge Paetow in die Mannschaft. Alexandros Kartalis ersetzte den gelbgesperrten Stürmer Matthias Morys.
In der ersten Halbzeit passierte nicht allzu viel. Auf Bremer Seite sorgten Verteidiger Jesper Verlaat, Sohn von Ex-Bundesligaprofi Frank Verlaat, SVW-Kapitän Rafael Kazior und Profi-Mittelfeldspieler Sambou Yatabaré ein wenig für Gefahr. Für Aalen scheiterten Maximilian Welzmüller und Rico Preißinger zweimal knapp. In den zweiten 45 Minuten gab es dann auf beiden Seiten mehr Torchancen. Zunächst hatten die Gastgeber einige Male den Führungstreffer auf dem Fuß. Erneut Yatabaré (50.) und der zur zweiten Hälfte eingewechselte Niklas Schmidt (52./66./71.) schafften es aber nicht, den Ball im Tor des 21-jährigen Debütanten Husic unterzubringen.
Die Aalener hätten durch Gerrit Wegkamp (56.), Alexandros Kartalis (72.) und den eingewechselten Steffen Kienle (76.) in Führung gehen können. Sieben Minuten vor dem Spielende wechselte Bremens Trainer Florian Kohfeldt dann den Sieg ein. Defensivspezialist Dominic Volkmer kam für Thore-Andreas Jacobsen in die Partie. Nur zwei Minuten danach wurde der 21-jährige Verteidiger zum umjubelten Helden. Nach einem Freistoß von Yatabaré köpfte der 1,94 Meter große Hüne den Ball ins Tor und führte den Bremer Nachwuchs zum Klassenverbleib.
Mit einem Remis hätte die U 23 des SV Werder den Gang in die Regionalliga Nord antreten müssen. Dann wäre der SC Paderborn in der Liga geblieben. Kurios: Schon in der letzten Saison hatte sich der WerderNachwuchs am letzten Spieltag mit einem Sieg gegen Aalen gerettet. Bremen setzte sich in Aalen 2:1 durch und hielt dank des besseren Torverhältnisses gegenüber den Stuttgarter Kickers die Klasse. Aus Vollmanns Sicht war die Niederlage zum Saisonabschluss sehr unglücklich: „Wir hatten viel Pech und waren sicher nicht die schlechtere Mannschaft. Zumindest ein Remis wäre gerecht gewesen.“Für die Aalener Mannschaft geht es jetzt in die Sommerpause. Schon seit Sonntag befindet sich ein Teil des Teams auf Mallorca. Die VfR-Verantwortlichen haben dagegen noch ein wenig Arbeit vor sich. Cheftrainer Vollmann kündigt an: „In den nächsten drei bis vier Tagen wollen wir die Kaderplanungen für die kommende Saison abschließen. Weil uns voraussichtlich sechs Spieler verlassen, möchten wir auch sechs Neuzugänge präsentieren. Es wird so sein, dass wir alle Verpflichtungen gleichzeitig bekanntgeben werden.“
Ab Donnerstag wird dann auch Peter Vollmann ein wenig abschalten. Für elf Tage geht es zusammen mit seiner Frau an den Königssee in Bayern. Die Vorbereitung auf die Drittliga-Spielzeit 2017/2018 startet am 18. Juni.