Nicht alles berührt das Herz
Musikalischer Auftakt zum Lutherjahr in der Stadtkirche
AALEN (an) - Das Nördlinger Jazztrio H2F hat in der Stadtkirche den musikalischen Auftakt zum Lutherjahr übernommen. H2F, das sind Bernd Fischer (Saxofon), Thomas Höpfner (Schlagzeug) und Christoph Heinrich (E-Piano). Die Anfangsbuchstaben der Nachnamen standen Pate für den Bandnamen.
Dekan Ralf Drescher hieß die Zuhörer in der nicht ganz vollen Kirche willkommen und avisierte Lutherlieder in neuem Gewand. Auf dem Programm standen bekannte Lieder und Choräle aus der Feder von Martin Luther wie etwa „Eine feste Burg ist unser Gott“, „Christ ist erstanden“, „Nun kommt der Heiden Heiland“– nicht ganz passend zur Jahreszeit – oder auch das pfingstliche „Nun bitten wir den Heil’gen Geist“.
Die Arrangements, das „neue Gewand“der Choräle, stammte überwiegend aus der Feder des Musikproduzenten und Arrangeurs Dieter Falk, der nicht nur Kirchenlieder TRAUERANZEIGEN zeitgemäß arrangiert, sondern auch schon als Produzent für die Band „Pur“gearbeitet und Fußball-Hymnen geschrieben hat.
Das Ergebnis dieser kompositorischen und instrumentalen Konzeption konnte allerdings – mit Verlaub – nicht uneingeschränkt überzeugen. So hätte man sich die Version von Luthers „Nun freut euch lieben Christen g’mein“eher in einer schummrigen Tanzbar vorstellen können als in einer Kirche. Diese Choralarrangements waren nur bedingt geeignet, Herzen oder Seelen der Zuhörer zu berühren. Daran konnte auch die souveräne Interpretation des Trios nichts ändern. Wesentlich überzeugender klangen am Schluss der kirchenmusikalischen Stunde der „Brother Wind March“von Jan Garbarek oder „Liberetto“von Lars Danielson. Hier lief das H2F Trio zu großer Form auf. Vor allem Saxophonist Bernd Fischer spielte mit Kreativität und Leidenschaft.