13 000 Zeitungsartikel in 49 Jahren
Unser Hüttlinger Mitarbeiter Dieter Volckart feiert an Himmelfahrt seinen 75. Geburtstag
HÜTTLINGEN - Seine Zeitungsartikel für die „Aalener Nachrichten / Ipf- und Jagst-Zeitung“– inzwischen über 13 000 an der Zahl – füllen einen ganzen Schrank, fein säuberlich sortiert und nummeriert in 34 vollen Aktenordnern. 1968 hat Dieter Volckart als Freier Mitarbeiter, damals noch für die „Aalener Volkszeitung“, zu schreiben begonnen. Eine Leidenschaft, die ihn bis heute nicht losgelassen hat. Am morgigen Himmelfahrtstag feiert der überzeugte Wahl-Hüttlinger und ehemalige Lehrer seinen 75. Geburtstag.
1968, das war zunächst das Jahr, in dem der junge Lehrer, im Großraum Stuttgart aufgewachsen, vom Oberschulamt nach Hüttlingen geschickt wurde. Und wie damals üblich, stellte er sich auch beim damaligen Bürgermeister Albert Brobeil vor. Nicht zuletzt mit der Bitte, er möge ihm bei der Wohnungssuche helfen. Doch der Schultes hatte ebenfalls sofort einen Wunsch: Der Lehrervorgänger, so ließ der Bürgermeister den Neuankömmling wissen, habe für die „Aalener Volkszeitung“aus der Gemeinde berichtet, was er, Volckart, von nun an doch auch tun könnte. Der so Gefragte bis sanft dazu Aufgeforderte willigte ein – zumal Journalismus, namentlich Sportjournalismus, in jungen Jahren für ihn durchaus eine Alternative zum Lehrerberuf gewesen wäre, wie Volckart heute im Rückblick erzählt.
300 Termine pro Jahr
Sein erster Auftrag: eine Versammlung des Volksbildungswerks, die in Hüttlingen stattfand. Womit Volckarts „Karriere“als Zeitungsmitarbeiter ihren Lauf nahm. „Es gibt nichts, worüber ich nicht schon geschrieben hätte“, sagt er schmunzelnd, keine Gemeindehalle und keinen Veranstaltungssaal im Altkreis Aalen, in dem er im Laufe der letzten 49 Jahre nicht schon gesessen hätte, vorzugsweise abends. In manchen Jahren ist er auf bis zu 300 Termine im Jahr gekommen. Was vor allem in der Zeit zu Hause ein Thema gewesen sei, als die Kinder klein waren und Ehefrau Karin mit ihnen oft alleine war. Dieter Volckart hat den Rennradler Didi Thurau auf einer Deutschland-Radtour begleitet, den Hüttlinger Musikverein zu Helmut Kohls Kanzlerfest in Bonn oder mit der Stadt Aalen in Saint Lô das zehnjährige Bestehen der Städtepartnerschaft gefeiert.
Vor allem aber hat er auch Hüttlingens Entwicklung über Jahrzehnte hinweg begleitet, die Zeiten erlebt, in denen eine drohende Müllverbrennungsanlage die ganze Gemeinde „aufgewühlt, verändert und sensibilisiert hat“, wie er sagt. Volckart war nicht nur schreibender Beobachter der Geschicke seiner Wahl-Heimat, sondern hat diese 20 Jahre lang auch als Gemeinderat, von 1984 bis 2004, mitgeprägt.
Lehrer mit Leib und Seele
Lehrer war Dieter Volckart im „Hauptberuf“mit Leib und Seele. Mit seinen Fächern Sport, Englisch, Deutsch und Mathematik stand er anfangs in Klassen mit bis zu 50 Schülern. 100-Meter-Läufe wurden mangels geeigneter Sportanlagen einstens in der Jahnstraße absolviert, für den 50-Meter-Lauf reichte der Schulhof. Ende der 1960er Jahre hatte die Alemannenschule, aus der Volckart im Laufe seiner Dienstzeit mehr als zehn Hauptschuljahrgänge verabschiedet hat, über 680 Schüler. Heute sind es noch 380, obwohl die Gemeinde beträchtlich gewachsen sei, wie er nachdenklich feststellt. Und dass in dem Umfeld, in dem die Familie Volckart dann ihr Haus gebaut hat, einmal bis zu 15 weitere Lehrer wohnten, die in der Gemeinde, in Vereinen, Kirche und Gesellschaft präsent gewesen seien, heute aber fast keine Lehrkraft der Schule mehr ihren Wohnsitz in Hüttlingen habe, auch das gibt dem ab morgen 75-Jährigen in gewisser Weise zu denken.
Die „Aalener Nachrichten / Ipfund Jagst-Zeitung“jedenfalls sind Dieter Volckart für seinen unermüdlichen Einsatz zu großem Dank verpflichtet und schließen sich den sicher vielen Glückwünschen zum Festtag gerne an. Ad multos annos – auf viele weitere Jahre.