Union-Gelände: Übung für den Ernstfall
Szenario: Brand auf dem Areal der Ex-Schuhcremefabrik
AALEN - Hilferufe aus den oberen Stockwerken, das Treppenhaus ist kräftig eingenebelt, Blaulicht blitzt und die Atemschutzgeräteträger rücken vor: Zum Glück war der Brand auf dem Union-Areal nicht real, sondern ein Szenario bei der Hauptübung der Freiwilligen Feuerwehr Aalen.
Die Übungsannahme für die Löschzüge mit rund 50 Feuerwehrleuten und den Rettern des DRK Aalen: Ein nicht näher bekannter technischer Defekt hat im Untergeschoss einen Brand ausgelöst. Schnell ist das Treppenhaus voller Rauch beziehungsweise harmlosem, aber dichtem Diskonebel. Für die Eingeschlossenen – Komparsen der Jugendfeuerwehr – ist damit jede Flucht ausgeschlossen, der Rettungsweg ist dicht. Deshalb müssen die Atemschutzgeräteträger ran zur primären Aufgabe: der Menschenrettung. Dann geht die Drehleiter in Betrieb, schiebt sich etwa 15 Meter nach oben, die ersten Eingeschlossenen werden aus den verrauchten Räumen in Sicherheit und zu Boden gebracht. Die DRKRettungssanitäter kümmern sich um die Geretteten.
Dann beginnt der Löschangriff bei dieser Übung. Den Einsatz leitet Bastian Trauter. Eine Tauchpumpe wird in den Kocher gesetzt, sie fördert bis zu 800 Liter Wasser pro Minute. Dann bekommen die oberen Union-Gebäudeteile das Kocherwasser ab, währenddessen geht die Menschenrettung weiter.
Für den Aalener Abteilungskommandant Frank Brucker ist das UnionAreal ein „interessantes Objekt“mit „vielen Einsatzmöglichkeiten“. So ein Objekt für eine Übung in diesem Umfang und in dieser Lage sei selten.
Gemeinderäte, Bürgermeister Wolfgang Steidle, Kreisbrandmeister Otto Feil und Zaungäste verfolgen die Übung, dann schaut Landrat Klaus Pavel am künftigen zweiten Dienstsitz des Landratsamts vorbei und lässt sich mit einem Plan von Brucker das Übungsszenario erklären. Beim Blick auf die schwitzenden Atemschutzgeräteträger in ihren dicken Einsatzjacken sagt er: „Die tun mit richtig Leid bei diesem Wetter.“