Aalener Nachrichten

Erweiterun­g des Bengelmann-Marktes

- a.rimkus@ipf-und-jagst-zeitung.de b.hampp@ipf-und-jagst-zeitung.de

Es wird nur der Status Quo gesichert.

Alexandra Rimkus

Der Kuchen wird nicht größer.

Der Bengelmann­Supermarkt in Unterschne­idheim ist in der Tat stattlich. Jetzt soll der Markt, der von den Kunden besser als erwartet angenommen wird, noch ein bisschen größer werden. Und das ist auch gut so. Denn Supermärkt­e, die in Zukunft bestehen wollen, müssen nun einmal ein breites, am besten ein allumfasse­ndes Sortiment anbieten. Ansonsten haben sie gegen die Konkurrenz so gut wie keine Chance mehr.

Das weiß man selbstvers­tändlich auch in Bopfingen. Weshalb hier ja auch der Rewe-Einkaufsma­rkt deutlich ausgebaut werden soll. In Bopfingen wie in Unterschne­idheim geht es darum, Kaufkraft zu binden. Das besagt übrigens auch jenes Gutachten, das am Donnerstag von Bürgermeis­ter Bühler als fehlerhaft abgestempe­lt worden ist. In dem Gutachten der BBE Handelsber­atung wird ausdrückli­ch festgestel­lt, dass die Bengelmann-Erweiterun­g lediglich der Sicherung des derzeitige­n Status Quo dient. Andernfall­s werde Kaufkraft aus Unterschne­idheim abfließen. Unter anderem auch nach Bopfingen. Zum neuen, großen Rewe. Es ist nachvollzi­ehbar, dass dies nicht im Interesse Unterschne­idheims liegen kann.

Wer lesen kann, der lese: „Einkaufsze­ntren, großflächi­ge Einzelhand­elsbetrieb­e und sonstige großflächi­ge Handelsbet­riebe für Endverbrau­cher sind nur in den Mittel- und Unterzentr­en der Region zulässig.“So steht es im Regionalpl­an für Ostwürttem­berg, und später: „Kleinzentr­en und nichtzentr­ale Orte kommen als Standorte für Großformen des Einzelhand­els nicht in Betracht.“Und es hat ja auch seinen Sinn, dass die Regionalpl­aner die Kirche im Dorf und die ShoppingMa­ll in der Stadt lassen möchten. Die gewachsene Struktur mit Städten, in denen sich Industrie, Gewerbe und Handel ballen, und Gebieten mit ländlichem Charakter soll erhalten bleiben. Einkaufspa­radiese auf der grünen Wiese, die Läden in den Städten kannibalis­ieren, sollen verhindert werden. Der Kuchen, den sich die Einzelhänd­ler untereinan­der teilen, wird in Zeiten des OnlineShop­pings nicht größer. Ein größerer Markt hier bedeutet weniger Geschäft dort. So erfreulich und bequem der größere Einkaufsma­rkt für die Unterschne­idheimer ist, so verständli­ch ist die Angst der Bopfinger – und übrigens auch der Tannhausen­er –, dass ihr eigener Einzelhand­el auf der Strecke bleibt.

Bernhard Hampp

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