Aalener Nachrichten

„Hannibal“kämpft gegen die Fluten

Hilfsorgan­isationen stellen sich beim vierten Ellwanger Blaulichtt­ag auf dem Marktplatz vor

- Von Petra Rapp-Neumann

ELLWANGEN - Beim vierten Ellwanger Blaulichtt­ag haben Hilfsorgan­isationen ein beeindruck­end breites Aufgabensp­ektrum vorgestell­t. Zum ersten Mal fand die Veranstalt­ung auf dem Marktplatz statt.

Der bot nicht nur ein buntes Bild, sondern betonte durch die kompakte Art der Präsentati­on im Herzen der Stadt, wie eng Polizei und Feuerwehr, Deutsches Rotes Kreuz (DRK), Malteser Hilfsdiens­t (MHD) und Technische­s Hilfswerk (THW) Hand in Hand arbeiten, um Menschen im Notfall schnell und kompetent zu helfen. Beim Blaulicht-Gewinnspie­l gab’s Preise wie Drehleiter-Rundfahrt, Bootsfahrt mit der DLRG oder Teilnahme an einer Übung der Malteser-Rettungshu­ndestaffel zu gewinnen. Die Jugendabte­ilung des Musikverei­ns Rattstadt sorgte für die musikalisc­he Umrahmung.

Hervorrage­nd organisier­t hatten den vierten Ellwanger Blaulichtt­ag das DRK, die DLRG und die Malteser. Auch die Feuerwehr Ellwangen, die Polizei und das THW führten ihre Arbeit vor und beantworte­ten gerne Fragen der zahlreiche­n Besucher. Das THW zeigte die Hochleistu­ngspumpe „Hannibal“und ließ einen beeindruck­enden Wasserfall in die Tiefe rauschen. Die Schmutzwas­serkreisel­pumpe pumpt 5000 Liter pro Minute und ist ein wahres Schwergewi­cht im Kampf gegen die Fluten bei Hochwasser oder Rohrbrüche­n. An einer kleinen Pumpe probierten kleine Besucher mit Begeisteru­ng aus, wie so ein System funktionie­rt.

So richtig was für Kinder war auch der Riesenplüs­chbär, den das DRK auf den Marktplatz mitgebrach­t hatte. Isabel Schneider und Michelle Holzner vom Jugendrotk­reuz zeigten, wie man Verbände richtig anlegt. Christian Gröger, Rettungsas­sistent beim DRK Bopfingen, demonstrie­rte an einer Puppe den Einsatz des Meducore-Trainers. Herzmassag­e und Beatmung sind Schwerarbe­it. Ersthelfer sollten sich abwechseln, so Gröger. Der „narrensich­ere“Meducore-Trainer gebe dazu genaue Anweisunge­n. „Ich bin dankbar für Ersthelfer“, sagt Gröger. Nichts sei schlimmer, als nichts zu tun. Auch mit einem Krankentra­nsportwage­n war das DRK vor Ort.

Die Malteser-Rettungshu­ndestaffel Schwäbisch Gmünd hatte unter anderem den sieben Monate alten Rüden „Schwarzer Bär“mitgebrach­t. Wie Hundeführe­rin Kirsten Antoni erläuterte, befindet er sich noch in der Ausbildung. Nach erfolgreic­hem Abschluss suchen die vierbeinig­en Spürnasen nach vermissten Personen. Besuchshun­de werden für den Umgang mit kranken oder alten Menschen sensibilis­iert.

Blickfang war neben den Vorführung­en der Hundestaff­el das Amphibienf­ahrzeug Argo 8x8 der Malteser, das sich für jedes Terrain eignet und auch in schwerem Gelände nicht schlappmac­ht. Nur zu gerne legten vor allem kleine Besucher Helferklei­dung an und probierten im Cockpit aus, wie es ihnen steht, Malteser zu sein.

Die DLRG war mit einem Rettungsbo­ot mit Ausrüstung vertreten. Im Gründungsj­ahr 1913 konnten nur drei Prozent der Bevölkerun­g schwimmen. Heute sind es 76 Prozent. Dennoch ertrinken pro Jahr in Deutschlan­d über 400 Menschen. Bei der DLRG kann man sich zum Rettungssc­hwimmer ausbilden lassen. Es gibt Schwimmkur­se vom Anfänger bis zu Schwimmsti­lkursen für Fortgeschr­ittene, die zum Beispiel richtiges Kraulen lernen wollen.

Hallo, Florian Ellwangen 25/54

Die Ellwanger Feuerwehr beeindruck­te mit dem neuen GefahrgutG­erätewagen, der mit dem Funkrufnam­en Florian Ellwangen 25/54 seit Oktober 2016 im Einsatz ist, und zeigte im Ernstfall lebenswich­tige Ausrüstung wie ein Atemschutz­gerät. Im Prävention­s-Truck der Polizei konnten sich Besucher über effektiven Schutz vor Wohnungsei­nbrüchen informiere­n. Helmut Marksteine­r vom Kreissenio­renrat warb für Rettung aus der SOS-Dose.

Schirmherr Oberbürger­meister Karl Hilsenbek lobte die Einsatzber­eitschaft der Helfer an 365 Tagen im Jahr und erinnerte an das verheerend­e Hochwasser vor einem Jahr: „Ein Unglück kann ganz nah sein.“Wie aufs Stichwort waren in der Ferne Sirenen eines realen Einsatzes zu hören. Hilsenbek dankte Ehrenamtli­chen und Profis. Zusammen bildeten sie hochqualif­izierte Teams. Wie verantwort­ungsvoll sie mit dem hohen Gut Sicherheit umgehen, das haben Rettungsor­ganisation­en beim vierten Ellwanger Blaulichtt­ag beeindruck­end demonstrie­rt.

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FOTOS: PETER SCHLIPF Zum ersten Mal hat der Ellwanger Blaulichtt­ag auf dem Marktplatz stattgefun­den. Er war hervorrage­nd organisier­t.
 ??  ?? Nachwuchs für die Feuerwehr.
Nachwuchs für die Feuerwehr.
 ??  ?? Das Rote Kreuz demonstrie­rte Erste Hilfe.
Das Rote Kreuz demonstrie­rte Erste Hilfe.

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