„Hannibal“kämpft gegen die Fluten
Hilfsorganisationen stellen sich beim vierten Ellwanger Blaulichttag auf dem Marktplatz vor
ELLWANGEN - Beim vierten Ellwanger Blaulichttag haben Hilfsorganisationen ein beeindruckend breites Aufgabenspektrum vorgestellt. Zum ersten Mal fand die Veranstaltung auf dem Marktplatz statt.
Der bot nicht nur ein buntes Bild, sondern betonte durch die kompakte Art der Präsentation im Herzen der Stadt, wie eng Polizei und Feuerwehr, Deutsches Rotes Kreuz (DRK), Malteser Hilfsdienst (MHD) und Technisches Hilfswerk (THW) Hand in Hand arbeiten, um Menschen im Notfall schnell und kompetent zu helfen. Beim Blaulicht-Gewinnspiel gab’s Preise wie Drehleiter-Rundfahrt, Bootsfahrt mit der DLRG oder Teilnahme an einer Übung der Malteser-Rettungshundestaffel zu gewinnen. Die Jugendabteilung des Musikvereins Rattstadt sorgte für die musikalische Umrahmung.
Hervorragend organisiert hatten den vierten Ellwanger Blaulichttag das DRK, die DLRG und die Malteser. Auch die Feuerwehr Ellwangen, die Polizei und das THW führten ihre Arbeit vor und beantworteten gerne Fragen der zahlreichen Besucher. Das THW zeigte die Hochleistungspumpe „Hannibal“und ließ einen beeindruckenden Wasserfall in die Tiefe rauschen. Die Schmutzwasserkreiselpumpe pumpt 5000 Liter pro Minute und ist ein wahres Schwergewicht im Kampf gegen die Fluten bei Hochwasser oder Rohrbrüchen. An einer kleinen Pumpe probierten kleine Besucher mit Begeisterung aus, wie so ein System funktioniert.
So richtig was für Kinder war auch der Riesenplüschbär, den das DRK auf den Marktplatz mitgebracht hatte. Isabel Schneider und Michelle Holzner vom Jugendrotkreuz zeigten, wie man Verbände richtig anlegt. Christian Gröger, Rettungsassistent beim DRK Bopfingen, demonstrierte an einer Puppe den Einsatz des Meducore-Trainers. Herzmassage und Beatmung sind Schwerarbeit. Ersthelfer sollten sich abwechseln, so Gröger. Der „narrensichere“Meducore-Trainer gebe dazu genaue Anweisungen. „Ich bin dankbar für Ersthelfer“, sagt Gröger. Nichts sei schlimmer, als nichts zu tun. Auch mit einem Krankentransportwagen war das DRK vor Ort.
Die Malteser-Rettungshundestaffel Schwäbisch Gmünd hatte unter anderem den sieben Monate alten Rüden „Schwarzer Bär“mitgebracht. Wie Hundeführerin Kirsten Antoni erläuterte, befindet er sich noch in der Ausbildung. Nach erfolgreichem Abschluss suchen die vierbeinigen Spürnasen nach vermissten Personen. Besuchshunde werden für den Umgang mit kranken oder alten Menschen sensibilisiert.
Blickfang war neben den Vorführungen der Hundestaffel das Amphibienfahrzeug Argo 8x8 der Malteser, das sich für jedes Terrain eignet und auch in schwerem Gelände nicht schlappmacht. Nur zu gerne legten vor allem kleine Besucher Helferkleidung an und probierten im Cockpit aus, wie es ihnen steht, Malteser zu sein.
Die DLRG war mit einem Rettungsboot mit Ausrüstung vertreten. Im Gründungsjahr 1913 konnten nur drei Prozent der Bevölkerung schwimmen. Heute sind es 76 Prozent. Dennoch ertrinken pro Jahr in Deutschland über 400 Menschen. Bei der DLRG kann man sich zum Rettungsschwimmer ausbilden lassen. Es gibt Schwimmkurse vom Anfänger bis zu Schwimmstilkursen für Fortgeschrittene, die zum Beispiel richtiges Kraulen lernen wollen.
Hallo, Florian Ellwangen 25/54
Die Ellwanger Feuerwehr beeindruckte mit dem neuen GefahrgutGerätewagen, der mit dem Funkrufnamen Florian Ellwangen 25/54 seit Oktober 2016 im Einsatz ist, und zeigte im Ernstfall lebenswichtige Ausrüstung wie ein Atemschutzgerät. Im Präventions-Truck der Polizei konnten sich Besucher über effektiven Schutz vor Wohnungseinbrüchen informieren. Helmut Marksteiner vom Kreisseniorenrat warb für Rettung aus der SOS-Dose.
Schirmherr Oberbürgermeister Karl Hilsenbek lobte die Einsatzbereitschaft der Helfer an 365 Tagen im Jahr und erinnerte an das verheerende Hochwasser vor einem Jahr: „Ein Unglück kann ganz nah sein.“Wie aufs Stichwort waren in der Ferne Sirenen eines realen Einsatzes zu hören. Hilsenbek dankte Ehrenamtlichen und Profis. Zusammen bildeten sie hochqualifizierte Teams. Wie verantwortungsvoll sie mit dem hohen Gut Sicherheit umgehen, das haben Rettungsorganisationen beim vierten Ellwanger Blaulichttag beeindruckend demonstriert.