Kerber kämpft sich weiter
Auch die Zverevs in Wimbledon in Runde zwei
LONDON (SID/dpa) - Angelique Kerber blies die Backen auf und pustete erleichtert durch. Trotz Nervosität und einer mäßigen Vorstellung gewann die Weltranglistenerste ihr Auftaktmatch in Wimbledon. Bei ihrer Rückkehr auf den Centre Court, wo sie vor einem Jahr der großen Serena Williams im Finale einen Kampf auf Augenhöhe geliefert hatte, benötigte sie nun 1:27 Stunden, um die Weltranglisten-247. Irina Falconi mit 6:4, 6:4 zu bezwingen.
Unzufrieden war sie deswegen jedoch nicht, ganz im Gegenteil. „Ich bin glücklich, durch die erste Runde gekommen zu sein. Es ist immer gut, wenn man zu Beginn ein hartes Match gewinnt“, sagte Kerber, „die ersten Runden bei den Grand Slams sind immer speziell, besonders nach meiner Niederlage in Paris.“Im Kampf um den Einzug in die dritte Runde trifft sie nun auf die frühere Halbfinalistin Kirsten Flipkens aus Belgien. „Ich bin bereit, egal, wer da auf der anderen Seite kommt“, so Kerber.
Tatsächlich war für Kerber der Sieg über die Qualifikantin nach den Zipperlein, Zweifeln und Tränen der Sandsaison eher ein kleiner Schritt aus der sportlichen Krise. Allerdings war die 29-Jährige noch weit entfernt von der Leichtigkeit, die sie 2016 zu zwei Grand-Slam-Titeln, ins olympische Finale von Rio und beinahe auch zum Titel im Tennis-Mekka Wimbledon geführt hatte. Nach Fehlern haderte sie immer wieder mit sich, auch die schnelle 3:0-Führung im ersten Satz verlieh ihr keine Sicherheit. Zum 3:1 gelang Falconi ein Break, aber Kerber ließ sich nicht allzu sehr verunsichern. Ermutigt von ihren drei Siegen in der Qualifikation erwies sich die 27 Jahre alte Falconi aber als unbequeme Kontrahentin. Im zweiten Durchgang schaffte Kerber zum 3:2 ein Break, gab den Vorteil aber umgehend wieder ab. Nach 87 Minuten landete eine Vorhand unerreichbar für Falconi im Feld.
Jungstar Alexander Zverev hatte gegen Jewgeni Donskoi aus Russland beim 6:4, 7:6 (7:3), 6:3 nur wenig Mühe und folgte seinem Bruder Mischa, der Bernard Tomic 6:4, 6:3, 6:4 schlug, in die zweite Runde.
Tatjana Maria aus Bad Saulgau profitierte von der Verletzung ihrer Gegnerin, der 16 Jahre alten Russin Anastasia Potapowa, die im vergangenen Jahr die Konkurrenz der Juniorinnen gewonnen hatte. Allerdings hatte Maria zu diesem Zeitpunkt bereits den ersten Satz mit 6:3 für sich entschieden, im zweiten Durchgang stand es 2:2.