Ein Hauch von Woodstock
The Magic of Santana machen Open-Air-Party auf dem Oberkochener Eugen-Bolz-Platz
OBERKOCHEN - Zahlreiche Oberkochener haben am Freitagabend auf dem Eugen-Bolz-Platz in lauer Sommernacht eine entspannte Open-AirParty mit der Musik von Carlos Santana gefeiert.
Der Meister selbst war freilich nicht an den Kocherstrand gereist, das konnte man einen Tag nach seinem 70. Geburtstag auch nicht unbedingt erwarten. Aber er hatte mit der Santana-Tribute-Band „The Magic of Santana“rund um den Hamburger Gitarristen Gerd Schlüter und den beiden Percussionisten Andreas Rohde und Jürgen Pfitzinger durchaus würdige Vertreter, zumal im neunköpfigen Ensemble auch die beiden Ex-Santana-Bandmitglieder Alex Ligertwood und Tony Lindsay mitspielten und mitsangen.
„Samba pa ti“– erotisch-lasziver Ohrwurm für Stehblues
Liest man den Namen Carlos Santana, dann denkt man an Woodstock 1969, und man denkt an „Black magic women“, an „Oye como va“, an „Maria Maria“. Und man denkt vor allem natürlich an „Samba pa ti“, jenen erotischen, lasziven Ohrwurm, zu dem man Anfang der 70er-Jahre des letzten Jahrhunderts so manchen Stehblues mit den damaligen Favoritinnen getanzt hat.
Die Besucher beim Open Air zwischen Rathaus und Hotelrohbau – in der Mehrzahl im sprichwörtlich besten Alter – mussten nicht allzu lange auf „Samba pa ti“warten. Die Melodie, diese vertrauten und verträumten Gitarrenklänge, die vielleicht nicht eine ganze Generation, aber doch einige Jahrgänge auf dem Weg von der Pubertät ins Erwachsenendasein begleitet haben, lösten bei vielen Besuchern entsprechende Erinnerungen und Reaktionen aus.
Und so mancher Mittfünfziger, sowohl weiblich als auch männlich, wiegte sich mit verklärten Augen sanft im Takt dieser Musik. Die Band begnügte sich allerdings nicht damit, das Original nur nachzuspielen, sondern präsentierte eine eigene, am Ende doch ziemlich rockige Version von „Samba pa ti“.
Und auch den übrigen Songs aus dem umfangreichen Repertoire von Carlos Santana drückten Alex Ligertwood und Tony Lindsay ihren instrumentalen und vor allem vokalen Stempel auf. Beide haben den Soul nach wie vor im Blut und in der Stimme. Wenn man also die Augen schloss, um Rathaus, Baustelle und Wohnblöcke ringsum mental auszublenden, dann konnte man tatsächlich spüren, wie ein Hauch von Woodstock durch diese laue Sommernacht wehte.