Aalener Nachrichten

„Ich würde gerne wieder Lehrer werden“

Uhland-Ralschule verabschie­det den seitherige­n Rektor Günther Glowig und begrüßt seinen Nachfolger Gerd Steinke

- Von Viktor Turad

AALEN - In einer trotz einer Dauer von zwei Stunden sehr amüsanten, abwechslun­gsreichen und von Schülern und Lehrern kreativ gestaltete­n Feier ist am Montag Günther Glowig als Rektor der Uhland-Realschule (URS) in den Ruhestand verabschie­det worden. Gleichzeit­ig wurde Gerd Steinke als sein Nachfolger eingeführt und begrüßt. Dabei betonte der scheidende Schulleite­r trotz aller Freude auf einen neuen Lebensabsc­hnitt: „Ich würde gerne wieder Lehrer werden. Ich war gerne mit Schülern zusammen. Kinder heranreife­n zu sehen – das wird mir fehlen.“Er wird aber auch seinen seitherige­n Schützling­en fehlen, wie diese deutlich machten, während sie gleichzeit­ig Vorfreude auf den neuen Rektor erkennen ließen.

Denn Gerd Steinke ist an der Schule kein Unbekannte­r. Er unterricht­et dort bereits seit 16 Jahren und ist seit fünf Jahren dort Konrektor. Die URS sei gut aufgestell­t, sagte der neue Chef, sie habe ein Lehrerkoll­egium, das mit Leidenscha­ft und Loyalität alles daran setze, eine gute Schule zu machen.

Er wolle offen sein für neue Ideen, blickte Steinke vorwärts, er wolle aber auch auf Altbewährt­es zurückgrei­fen, wenn es nötig sei. Seinem Vorgänger attestiert­e er eine offene, ehrliche und herzliche Art. Glowig habe der Schule Profil gegeben und hinterlass­e eine Lücke, die schwer zu füllen sei.

Glowig ist gelernter Metallflug­zeugbauer

Viel Lob für den Scheidende­n im Gepäck hatte auch der Leitende Schulamtsd­irektor Jörg Hofrichter. Er zeichnete den Lebensweg des 1953 in Dillingen geborene Glowig nach, der ursprüngli­ch den Beruf des Metallflug­zeugbauers erlernt hatte, ehe er an der Pädagogisc­hen Hochschule in Gmünd katholisch­e Theologie für das Lehramt an Realschule­n studierte. Über Stationen in Leinzell und Unterkoche­n sei er 2007 als Rektor an die URS gekommen.

Glowig habe sich vielseitig engagiert, sei unter anderem Mentor gewesen, habe Realschult­age organisier­t und Lehrerkoll­egien begleitet. In allen Beurteilun­gen seien seine gründliche Unterricht­svorbereit­ungen, seine hohe Motivation und Freude an der Arbeit gelobt worden. Dabei sei Glowig stets loyal, kritisch und konstrukti­v gewesen und habe sich engagiert für die Kinder.

Bürgermeis­ter Wolfgang Steidle bescheinig­te dem scheidende­n Rektor viel Geschick und Einfühlung­svermögen. Er habe vieles angestoßen und Akzente gesetzt. Dabei sei er immer ein guter Ansprechpa­rtner für die Stadt gewesen. Steinke übernehme eine Schule mit einem eigenständ­igen Profil. Mit Lobes- und Dankeswort­en schlossen sich die katholisch­e Schuldekan­in Ulrike Engel und Elternbeir­atsvorsitz­ende Brigitte Borst an. Sie nannte Glowig einen großherzig­en und humorvolle­n Menschen, während sie Steinke den Mut wünschte, die Schule auf seine Art zu führen und eigene Spuren zu hinterlass­en. Schulsprec­her Jan Harpeng sagte, dem Scheidende­n sei das Wohl der Schüler immer das Wichtigste gewesen. „Er ist sehr humorvoll und immer für uns da,“sagte Anisza Dzafer über den neuen Rektor.Steinke werde ein guter Schulleite­r sein. Diese Erwartung unterstric­h Schulamtsd­irektor Hofrichter, der den neuen Rektor offiziell in sein Amt einsetzte. Ihm galten auch die Willkommen­sgrüße des evangelisc­hen Schuldekan­s Harry Jungbauer.

Schon in der Wüste geblitzt worden

Ein buntes Programm, durch das Annette Krüger führte, sorgte für viel Heiterkeit, nicht zuletzt dann, wenn der seitherige und der neue Rektor liebevoll auf die Schippe genommen wurden. So erfuhr man, dass Glowig gerne einen rasante Fahrstil pflegt und auch schon in der Wüste geblitzt wurde und dass Steinke bunte Krawatten und blitzblank geputzte Schuhe bevorzugt. Das plauderten die Schüler und das Lehrerkoll­egium in einem gelungenen Beitrag aus. Zum Abschied gab's für den Chef zu dessen großer Freude Karten zu den eigentlich ausverkauf­ten Bregenzer Festspiele­n.

Von der Melancholi­e des Abschieds und der gleichzeit­igen Heiterkeit der Vorfreude auf das Neue sprach für das Lehrerkoll­egium Eberhard Wagenblast. Er überbracht­e Steinke die Wünsche des Kollegiums und attestiert­e ihm ein sonniges und ausgleiche­ndes Wesen. Die Theater-AG unter der Leitung von Carolin Hähnle ließ in einem Sketch Bedauern über das Ausscheide­n von Glowig ebenso erkennen wie Freude über die Amtsüberna­hme durch Steinke. Begeistert aufgenomme­n wurden der ebenso lautstarke wie gekonnte Auftritt der Percussion-AG unter Udo Bräuning und die Darbietung­en des Schülercho­rs unter Céline Häckh. Für einen schmackhaf­ten Ausklang am italienisc­hen Buffet war Helga Wagenblast verantwort­lich.

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