„Ich würde gerne wieder Lehrer werden“
Uhland-Ralschule verabschiedet den seitherigen Rektor Günther Glowig und begrüßt seinen Nachfolger Gerd Steinke
AALEN - In einer trotz einer Dauer von zwei Stunden sehr amüsanten, abwechslungsreichen und von Schülern und Lehrern kreativ gestalteten Feier ist am Montag Günther Glowig als Rektor der Uhland-Realschule (URS) in den Ruhestand verabschiedet worden. Gleichzeitig wurde Gerd Steinke als sein Nachfolger eingeführt und begrüßt. Dabei betonte der scheidende Schulleiter trotz aller Freude auf einen neuen Lebensabschnitt: „Ich würde gerne wieder Lehrer werden. Ich war gerne mit Schülern zusammen. Kinder heranreifen zu sehen – das wird mir fehlen.“Er wird aber auch seinen seitherigen Schützlingen fehlen, wie diese deutlich machten, während sie gleichzeitig Vorfreude auf den neuen Rektor erkennen ließen.
Denn Gerd Steinke ist an der Schule kein Unbekannter. Er unterrichtet dort bereits seit 16 Jahren und ist seit fünf Jahren dort Konrektor. Die URS sei gut aufgestellt, sagte der neue Chef, sie habe ein Lehrerkollegium, das mit Leidenschaft und Loyalität alles daran setze, eine gute Schule zu machen.
Er wolle offen sein für neue Ideen, blickte Steinke vorwärts, er wolle aber auch auf Altbewährtes zurückgreifen, wenn es nötig sei. Seinem Vorgänger attestierte er eine offene, ehrliche und herzliche Art. Glowig habe der Schule Profil gegeben und hinterlasse eine Lücke, die schwer zu füllen sei.
Glowig ist gelernter Metallflugzeugbauer
Viel Lob für den Scheidenden im Gepäck hatte auch der Leitende Schulamtsdirektor Jörg Hofrichter. Er zeichnete den Lebensweg des 1953 in Dillingen geborene Glowig nach, der ursprünglich den Beruf des Metallflugzeugbauers erlernt hatte, ehe er an der Pädagogischen Hochschule in Gmünd katholische Theologie für das Lehramt an Realschulen studierte. Über Stationen in Leinzell und Unterkochen sei er 2007 als Rektor an die URS gekommen.
Glowig habe sich vielseitig engagiert, sei unter anderem Mentor gewesen, habe Realschultage organisiert und Lehrerkollegien begleitet. In allen Beurteilungen seien seine gründliche Unterrichtsvorbereitungen, seine hohe Motivation und Freude an der Arbeit gelobt worden. Dabei sei Glowig stets loyal, kritisch und konstruktiv gewesen und habe sich engagiert für die Kinder.
Bürgermeister Wolfgang Steidle bescheinigte dem scheidenden Rektor viel Geschick und Einfühlungsvermögen. Er habe vieles angestoßen und Akzente gesetzt. Dabei sei er immer ein guter Ansprechpartner für die Stadt gewesen. Steinke übernehme eine Schule mit einem eigenständigen Profil. Mit Lobes- und Dankesworten schlossen sich die katholische Schuldekanin Ulrike Engel und Elternbeiratsvorsitzende Brigitte Borst an. Sie nannte Glowig einen großherzigen und humorvollen Menschen, während sie Steinke den Mut wünschte, die Schule auf seine Art zu führen und eigene Spuren zu hinterlassen. Schulsprecher Jan Harpeng sagte, dem Scheidenden sei das Wohl der Schüler immer das Wichtigste gewesen. „Er ist sehr humorvoll und immer für uns da,“sagte Anisza Dzafer über den neuen Rektor.Steinke werde ein guter Schulleiter sein. Diese Erwartung unterstrich Schulamtsdirektor Hofrichter, der den neuen Rektor offiziell in sein Amt einsetzte. Ihm galten auch die Willkommensgrüße des evangelischen Schuldekans Harry Jungbauer.
Schon in der Wüste geblitzt worden
Ein buntes Programm, durch das Annette Krüger führte, sorgte für viel Heiterkeit, nicht zuletzt dann, wenn der seitherige und der neue Rektor liebevoll auf die Schippe genommen wurden. So erfuhr man, dass Glowig gerne einen rasante Fahrstil pflegt und auch schon in der Wüste geblitzt wurde und dass Steinke bunte Krawatten und blitzblank geputzte Schuhe bevorzugt. Das plauderten die Schüler und das Lehrerkollegium in einem gelungenen Beitrag aus. Zum Abschied gab's für den Chef zu dessen großer Freude Karten zu den eigentlich ausverkauften Bregenzer Festspielen.
Von der Melancholie des Abschieds und der gleichzeitigen Heiterkeit der Vorfreude auf das Neue sprach für das Lehrerkollegium Eberhard Wagenblast. Er überbrachte Steinke die Wünsche des Kollegiums und attestierte ihm ein sonniges und ausgleichendes Wesen. Die Theater-AG unter der Leitung von Carolin Hähnle ließ in einem Sketch Bedauern über das Ausscheiden von Glowig ebenso erkennen wie Freude über die Amtsübernahme durch Steinke. Begeistert aufgenommen wurden der ebenso lautstarke wie gekonnte Auftritt der Percussion-AG unter Udo Bräuning und die Darbietungen des Schülerchors unter Céline Häckh. Für einen schmackhaften Ausklang am italienischen Buffet war Helga Wagenblast verantwortlich.