Landrat tritt demütig auf
Klaus Pavel will Missverständnisse um Klinikfusion klären
AALEN (mia) - Normalerweise lehnen sich lokale und regionale Politiker Ende August zurück, sehen dem Urlaub entgegen oder geben Sommerinterviews, sagt Landrat Klaus Pavel. Anders sei es dieses Jahr im Landratsamt, das noch mit den Reaktionen auf die Fusion der beiden Kinderund Jugendkliniken aus Aalen und Ellwangen kämpft.
Durch interne Ungeschicklichkeiten seien Missverständnisse entstanden. „Wir haben uns mit den Mitarbeitern unterhalten, um wieder Vertrauen und Akzeptanz zu bekommen“, berichtet Pavel. Außerdem habe nun die Betriebswirtin Silvia Heisig die Projektleitung der Fusion übernommen.
„Änderungen waren bekannt“
Seit der Zusammenlegung der drei Kliniken in Aalen, Ellwangen und Mutlangen sei aber klar gewesen, dass es Änderungen gebe. „Wir gründen doch nicht einfach zum Spaß ein neues Dach“, betont Pavel. Und es sei zu jeder Zeit für alle klar gewesen, dass eine erste Änderung die Kinderklinik betreffen würde. „Es wird in den nächsten anderthalb Jahren sicher noch viele weitere Änderungen geben.“
Die einzige Änderung jetzt sei, dass das Perinatalzentrum Level 2 von Aalen nach Mutlangen verlegt werde. Er hoffe nicht, dass jemand gehofft hatte, dass Aalen zu einem Perinatalzentrum Level 1 aufgewertet würde, weil es diese Stufe mit allen dafür benötigten Einrichtungen bisher schon in Mutlangen gegeben habe. Deshalb habe man sich für Mutlangen als Standort für das Perinatalzentrum entschieden.
Spekulationen über Beatmung
Spekulationen darüber, dass in Aalen keine Beatmung mehr möglich sei oder die Intensivmedizin abgebaut werden solle, seinen „grottenfalsch.“Auch die Geburthilfe am Standort in Ellwangen soll weiterhin von der Kinderklinik am Standort in Aalen versorgt werden.
Außerdem solle dadurch die Spezialisierung der Ostalbkliniken insgesamt gestärkt und auch das Ausbildungsangebot für junge Fachärzte ausgeweitet werden.