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Abenteuerkomödie mit Tom Cruise um einen US-Politskandal: „Barry Seal – Only in America“
Die US-Komödie „Barry Seal – Only in America“ist ein Actionfilm über einen der weniger bekannten US-Politskandale der 1980er-Jahre. Tom Cruise spielt den Piloten Barry Seal, der im Auftrag der CIA Waffen schmuggelt und Millionen verdient.
Vor 31 Jahren wurde Barry Seal in Baton Rouge, Louisiana, auf offener Straße erschossen. Die Täter waren Mitglieder des berüchtigten Medellín Kartells aus Kolumbien, für das Seal zuvor Drogen in die USA geschmuggelt hatte. Eigentlich sollte er als Zeuge gegen das Kartell aussagen – und über die Beteiligung von FBI und CIA an den kriminellen Machenschaften. Warum Seal nicht in einem Zeugenschutzprogramm war, bleibt ein Rätsel. Die Verschwörungstheorien halten sich bis heute.
Der Film „Barry Seal – Only in America“von US-Regisseur Doug Liman („Die Bourne Identität“) erzählt auf Basis der wahren Ereignisse die absurde Geschichte Seals. Der verdiente letztlich dank Unterstützung der Regierung von US-Präsident Ronald Reagan Millionen, indem er in großem Stil Drogen ins Land brachte. Als er erstmals gefasst wird, entgeht er einer Gefängnisstrafe in Kolumbien, weil die CIA ihn für ihren nächsten Auftrag braucht. Von seiner neuen Heimat Mena im Bundesstaat Arkansas, wo Seal ein großes Grundstück mit Privatflughafen und Wohnhaus erhält, schmuggelt er fortan Waffen nach Nicaragua, um die Contra-Rebellen zu unterstützen. Die Waffen landen bald woanders und das Drogengeschäft floriert weiter. Doch als Informant genießt der Pilot quasi Immunität.
Tom Cruise stellt den Piloten und Drogenschmuggler Barry Seal als sympathischen Abenteurer und liebenswerten Familienmenschen dar, der seine Aktivitäten durch den indirekten Regierungsauftrag gerechtfertigt sieht.
Anfangs erinnert Barry Seals rasanter Aufstieg als Drogenschmuggler in einigen Szenen an Al Pacinos „Scarface“(1983). Doch während „Scarface“ein bitterböses Drama ist, bleibt „Barry Seal – Only in America“auch in dramatischen Szenen eher eine Abenteuerkomödie. Regisseur Liman hat die absurde Geschichte als launigen, sonnigen Unterhaltungsfilm mit vielen Lachern inszeniert.
Darin liegt zugleich der größte Kritikpunkt. Dass Seals Drogengeschäfte wie ein cooles Abenteuer wirken und Drogenbaron Escobar, der unzählige Menschen ermorden ließ, als geselliger Geschäftskumpel daherkommt, kann man skeptisch sehen. Womöglich wäre ein Drama dem Skandal um Barry Seal besser gerecht geworden als diese – zugegeben – kurzweilige und unterhaltsame Satire. (dpa) Regie: Doug Liman. Mit Tom Cruise, Domhnall Gleeson, Sarah Wright. USA 2017. 115 Minuten. FSK ab 12.