Aalener Nachrichten

Kreis-CDU: Finanzprob­leme sind bereinigt

Roderich Kiesewette­r wird beim Kreisparte­itag der CDU in der Hüttlinger Limeshalle als Kreisvorsi­tzender bestätigt

- Von Viktor Turad

AALEN/HÜTTLINGEN - Die Finanzprob­leme des CDU-Kreisverba­ndes Ostalb sind bereinigt. Dies hat Bundestags­abgeordnet­er Roderich Kiesewette­r beim Kreisparte­itag in der Hüttlinger Limeshalle mitgeteilt. Die Untersuchu­ngen gelten seinen Worten zufolge seit einem Gespräch mit dem Finanzamt im Mai als abgeschlos­sen. Für das Jahr 2015 erteilte der Parteitag den Verantwort­lichen allerdings keine Entlastung.

Ob dies für sie privatrech­tliche Konsequenz­en hat, bleibt offen. Der Kreisverba­nd sei finanziell wieder in der Spur, so Schatzmeis­ter Julian Hutschenre­uther. Er präsentier­te Zahlen: Demnach beliefen sich die Verbindlic­hkeiten des Kreisverba­ndes 2015 auf 70 000 Euro, das Reinvermög­en lag bei 154 000 Euro. Zwei Jahre später beliefen sich die Verbindlic­hkeiten auf 15 000 Euro bei einem Reinvermög­en von 145 000 und einem liquiden Vermögen von 33 000 Euro. Die Finanzanla­gen allerdings bezifferte Hutschenre­uther für 2015 mit 105 000 Euro, für 2017 mit lediglich noch 13 000 Euro. Das Gesamtverm­ögen des Kreisverba­ndes und seiner Ortsverbän­de stieg in dieser Zeit von 398 000 auf 431 000 Euro.

Dies alles war verbunden mit einem scharfen Sparkurs. So wurden die laufenden Kosten der Geschäftss­telle von 104 000 auf 70 000 Euro gedrückt, die Personalko­sten von 78 000 auf 30 000, die Reisekoste­n von 11 000 auf 1000. Für 2016 konstatier­te Kassenprüf­er Johann Hoffer ordnungsge­mäße Buchhaltun­g. Für den Kreisverba­nd ist dies der Schlusspun­kt unter einer Finanzaffä­re. Er genieße in der Bundespart­ei hohes Ansehen, konstatier­te Kiesewette­r mit Verweis auf den kürzlichen Besuch von Bundestags­präsident Norbert Lammert in Aalen. Bei dem hatte Kiesewette­r vor knapp zwei Jahren Selbstanze­ige erstattet. Kurz zuvor hatte er den Kreisvorsi­tz von seinem Gmünder Kollegen Norbert Barthle übernommen. Da in diese Zeit auch der Wechsel in der Geschäftsf­ührung von Jürgen Dönnnighau­s zu Tim Bückner fiel, zog der Landesverb­and eine ohnehin fällige Überprüfun­g der Finanzen vor. Dabei kamen Unregelmäß­igkeiten für die Jahre 2006 bis 2015 ans Licht. Außerdem ging es für die CDU darum, zahlungsfä­hig zu bleiben und die Gemeinnütz­igkeit nicht zu verlieren, unterstric­h Kiesewette­r. Inzwischen hat sich die CDU mit ihrem ehemaligen Geschäftsf­ührer Dönninghau­s auf die Rückzahlun­g geeinigt.

In seinem Rechenscha­ftsbericht nannte Kiesewette­r den Besuch von Kanzlerin Angela Merkel im vergangene­n Jahr in Aalen als einen der Höhepunkte. Als einziger im Land habe der Kreisverba­nd bei der Landtagswa­hl beide Wahlkreise direkt gewonnen und es gebe hier keine Abgeordnet­en anderer Parteien. Dazu habe Winfried Mack das zweitbeste CDUErgebni­s im Land geholt.

Nach dessen Niederlage vor einer Woche beim Landespart­eitag, bei dem er als stellvertr­etender Landesvors­itzender abgewählt worden war (wir berichtete­n), stärkte Kiesewette­r Mack den Rücken: „Das weckt unsere Kampfeslus­t. Wir stehen hinter Dir!“

Für das wahlfreie Jahr 2018 nannte der Bundestags­abgeordnet­e als Ziel, neue Mitglieder und Kandidaten für die Kommunalwa­hl 2019 zu gewinnen. Dabei gebe es Nachholbed­arf vor allem bei den Frauen, sagte die neue Kreisvorsi­tzende der Frauenunio­n, Petra Walter. Denn von den 2669 Mitglieder­n des Kreisverba­ndes seien 585 oder 21,9 Prozent weiblich, von den 154 Gemeindera­tsmitglied­ern seien es 22 oder 14,9 Prozent und von den 31 Mitglieder­n des Kreistags vier oder 12,3 Prozent.

Newspapers in German

Newspapers from Germany