Ellwangen feiert eine spektakuläre Nacht der Pferde
Mehr als dreistündiges Programm begeistert – Nur das Wetter lässt zu wünschen übrig
ELLWANGEN - Die Nacht der Pferde ist das Highlight der zehnten Ellwanger Pferdetage gewesen. Schöner kann man die Faszination und Vielfalt des Pferdesports nicht zeigen.
Die beschwörenden Worte von Oberbürgermeister Karl Hilsenbek, es werde nicht mehr regnen und sogar wärmer werden, durfte man nicht so eng sehen. Denn das Wetter war das einzige, das zu wünschen übrig ließ. Hans-Peter Ruberg, Vorsitzender des Pferdesportkreises Ostalb, dankte allen Mitwirkenden und dem OB. Ihr Engagement hätte die hippologische Veranstaltung nach drei Jahren Pause wieder möglich gemacht.
Lukas Vogt vom württembergischen Pferdesportverband moderierte die Pferdenacht, Platzwart Josef Schneider sorgte für ebenen und trittsicheren Boden in der Sparkassenarena auf dem Schießwasen. Kein Pferd kam ins Rutschen. Für die Reiter gab’s Lebkuchenherzen als Dank und zur Erinnerung an eine unvergessliche Nacht.
Aus Röhlingen kommen „Beflügelte Reiter“
Traditionell begann die Nacht der Pferde mit den Schnoidamer Goiselschnalzern. Eine Augenweide war die Voltigiergruppe des Reitvereins Röhlingen, die auf Louis akrobatische Künste zeigte. Rainer Abele und seine Schwarzwälder demonstrierten Stämmerücken im Wald. Inga Maierhöfer und Pony Hotte hatten ihren Spaß beim Überspringen der Hölzer. Mit „Allradantrieb“im Vorteil gegenüber ihren jungen Führern waren die sieben quicklebendigen Miniponys mit einem Stockmaß von rund 45 Zentimetern beim Ponyhopp.
Mamlakee, der sechsjährige arabische Vollbluthengst des Hauptund Landgestüts Marbach, zeigte vollendete Seitengänge und herrlichen versammelten Galopp. Auch die Herde deutscher Classicponys der Familie Maier aus Rattstadt begeisterte die Zuschauer. Vier Fohlen fühlten sich so sicher an der Seite ihrer Mütter, dass sie schwer wieder einzufangen waren.
Tanzende Beine präsentierten die Freunde der iberischen Reitkunst Hermann, Maria und Patricia aus Ulm mit ihrem Pferd der Rasse Pura Raza Espanola. Ein bezaubernder Anblick zu Abba-Melodien war die anspruchsvolle Dressur- und Springquadrille „Beflügelte Reiter“aus Röhlingen mit der Choreografie von Inga Maierhöfer. Pegasus selbst wäre nicht großartiger gewesen.
Zu feurigen Rhythmen feierte das Showteam Grundler aus Nördlingen ein „Fest in Spanien.“Mit Glockenschlägen, Fackeln und leuchtenden Kutschenrädern hielt das Fahrteam Senz Einzug mit seiner atemberaubenden Show „Horse on Fire“zum Soundtrack „Piraten der Karibik“.
Seit zehn Jahren und auch dieses Mal wieder dabei die Friesenquadrille Ostalb: vier pechschwarze, prachtvolle Pferde, vier elegante Reiterinnen und das Maskottchen „Patch“, ein Shettyfellpony-Mix, das zum Publikumsliebling wurde.
Fantastisch war die Darbietung aus „Feuer und Eis“der Islandpferde des Gestüts Lixhof Wört. Eindrucksvoll bewiesen die Lixhofer, darunter drei amtierende deutsche Meisterinnen im Rennpass, dass man in jeder Lebenslage „tölten“kann. „Tölt“nennt man die gelaufene Gangart der Islandpferde. Zur Freude des Publikums war sogar ein Einhorn dabei.
Ein Bild aus Tausend Lichtern und eine fantastische zirzensische Vorführung boten die Ponys von Janine Grupp-Eichert des Showteams Grundler. Das war mit Hoher Schule noch einmal zu erleben beim „Tanz der edlen Pferde“mit Karlheinz Grundler auf dem prächtigen Rappen Baby und Caroline Weber mit Superpony Piccolino.
Majestätisch und beeindruckend war Stefanie Gauglers Springquadrille ohne Parcours. Ein großartiges Schauspiel boten zum krönenden Abschluss wieder zehn „Kutschen in voller Fahrt“. Ein-, Zwei- und Vierspänner lieferten sich auf dem engen Platz ein spannendes Kopf-an-KopfRennen. Die Nase vorn hatte Annette Peterlink mit einer Minute sieben Sekunden.
Ellwangen ist seinem Ruf, „die“Pferdestadt schlechthin in BadenWürttemberg zu sein, mit dieser wunderbaren Nacht der Pferde mehr als gerecht geworden. Ein Video über alles, was während der Pferdetage in Ellwangen los war, finden Sie im Internet unter www.schwaebische.de/el-pferdetage2017.