Der FC Bargau fühlt sich verschaukelt
Wegen einer strittigen Entscheidung hadert der Aufsteiger mit dem Schirigespann
In den regulären 90 Minuten hatten sich die Landesliga-Fußballer der TSGV Waldstetten und der FC Bargau ein relativ unspektakuläres Derby geliefert. Doch dann folgte in der Nachspielzeit die Szene des Spiels, die die Gemüter erhitzte. Und bei der sich die Gäste von dem Schiedsrichtergespann um Schiedsrichter Benjamin Schmidt verschaukelt fühlten. Am Ende blieb es beim 0:0-Unentschieden.
„So etwas habe ich noch nie erlebt“, redete sich der Bargauer Trainer Stefan Klotzbücher kurz nach dem Schlusspfiff in Rage. „Bis zu dieser letzten Aktion war es eine sehr gute Schiedsrichterleistung. Aber das war eine Frechheit, eine klarere Notbremse habe ich in meinen Leben noch nicht gesehen. Und klar im Strafraum war das Foul auch.“FCBAbteilungsleiter Ralf Klotzbücher sprach kurzum von einer Farce. In der zweiten Minute der Nachspielzeit war es zu dieser Szene gekommen. Die bis dahin in der Offensive kaum in Erscheinung getretenen Bargauer erwischten zu weit aufgerückte Hausherren auf dem falschen Fuß. Luciano Falcone passte in die Tiefe auf den eingewechselten Christian Frey, der TSGV-Schlussmann umkurvte und von diesem von den Beinen geholt wurde. Schiedsrichter Benjamin Schmidt zeigte ohne zu zögern auf den Elfmeterpunkt und Stegmaier die Gelbe Karte.
Verdacht auf Schlüsselbeinbruch
Nach einer mehrminütigen Behandlungspause, Frey musste mit dem Verdacht auf einen Schlüsselbeinbruch vom Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden, nahm der Unparteiische noch einmal Rücksprache mit seinem Assistenten Nico Dolpp und revidierte überraschend seine Entscheidung.
Statt Elfmeter gab es Freistoß an der Strafraumgrenze, den Christian Kreutter, der sich den Ball kurz zuvor eigentlich schon auf den Elfmeterpunkt legen wollte, neben das Tor setzte. „Für mich war das Foul knapp innerhalb, weshalb ich auf den Punkt gezeigt habe“, kommentierte Benjamin Schmidt diese strittige Situation. „Nach einem Blickkontakt mit meinem Linienrichter war es für mich nicht mehr ganz eindeutig. Er hat gesagt, dass es knapp außerhalb war und deswegen gab es dann den Freistoß“, fügte der Schiedsrichter hinzu. Die Rote Karte für Stegmaier ließ Schmidt deshalb stecken, „weil es für mich so oder so keine Torverhinderung war. Der Stürmer hat den Ball Richtung Eckfahne, also weg vom Tor bewegt. So war es für mich keine eindeutige Torchance egal, ob Elfmeter oder Freistoß.“
Linienrichter Nico Dolpp nahm es mit auf seine Kappe, dass es zwischen ihm und Schmidt mit der Abstimmung nicht unmittelbar klappte: „Ich hätte es ihm gleich klarer machen müssen, dass das Foul außerhalb war.“Weitaus unspektakulärer verlief das erste Gmünder Derby dieser Landesliga-Saison während der regulären Spielzeit. Die Waldstetter gaben von Anfang an den Ton an, bissen sich an den kampf- und zweikampfstarken Gästen aber die Zähne aus. So gab es hüben wie drüben jeweils nur eine Großchance zu verzeichnen. In der 47. Minute wäre Luciano Falcone um ein Haar der Nutznießer eines gegnerischen Fehlpasses im eigenen Strafraum gewesen, seinen Schuss konnte Bernd Stegmaier jedoch noch zur Ecke fausten. Und in der 73. Minute setzte sich auf der anderen Seite Valerio Avigliano auf der rechten Außenbahn durch und flankte in die Mitte, wo Arda Cetinkaya nur noch hätte abstauben brauchen, den Ball allerdings ganz knapp verpasste. So spiegelte das 0:0 letztlich ein chancenarmes Derby wider.
TSGV Waldstetten: Stegmaier Fischer, Kubitzsch (88. Sawatzki), Waibel, Karaca (83. Eisele), Cetinkaya (83. Cinar), Molner, Kleinmann (70. Björngen), Avigliano, Rosenfelder, Jimenez Martinez
FC Bargau: Huttenlauch Zoidl, Klotzbücher, Hegele, Istel, Neumann, Reichelt (86. Frey), Voitk (86. Weiner), Falcone, Kreutter, Unfried Zuschauer: 500 Schiedsrichter: Benjamin Schmidt (VfL Obereisesheim)