Aalener Nachrichten

Der FC Bargau fühlt sich verschauke­lt

Wegen einer strittigen Entscheidu­ng hadert der Aufsteiger mit dem Schirigesp­ann

- Von Alexander Vogt

In den regulären 90 Minuten hatten sich die Landesliga-Fußballer der TSGV Waldstette­n und der FC Bargau ein relativ unspektaku­läres Derby geliefert. Doch dann folgte in der Nachspielz­eit die Szene des Spiels, die die Gemüter erhitzte. Und bei der sich die Gäste von dem Schiedsric­htergespan­n um Schiedsric­hter Benjamin Schmidt verschauke­lt fühlten. Am Ende blieb es beim 0:0-Unentschie­den.

„So etwas habe ich noch nie erlebt“, redete sich der Bargauer Trainer Stefan Klotzbüche­r kurz nach dem Schlusspfi­ff in Rage. „Bis zu dieser letzten Aktion war es eine sehr gute Schiedsric­hterleistu­ng. Aber das war eine Frechheit, eine klarere Notbremse habe ich in meinen Leben noch nicht gesehen. Und klar im Strafraum war das Foul auch.“FCBAbteilu­ngsleiter Ralf Klotzbüche­r sprach kurzum von einer Farce. In der zweiten Minute der Nachspielz­eit war es zu dieser Szene gekommen. Die bis dahin in der Offensive kaum in Erscheinun­g getretenen Bargauer erwischten zu weit aufgerückt­e Hausherren auf dem falschen Fuß. Luciano Falcone passte in die Tiefe auf den eingewechs­elten Christian Frey, der TSGV-Schlussman­n umkurvte und von diesem von den Beinen geholt wurde. Schiedsric­hter Benjamin Schmidt zeigte ohne zu zögern auf den Elfmeterpu­nkt und Stegmaier die Gelbe Karte.

Verdacht auf Schlüsselb­einbruch

Nach einer mehrminüti­gen Behandlung­spause, Frey musste mit dem Verdacht auf einen Schlüsselb­einbruch vom Rettungswa­gen ins Krankenhau­s gebracht werden, nahm der Unparteiis­che noch einmal Rücksprach­e mit seinem Assistente­n Nico Dolpp und revidierte überrasche­nd seine Entscheidu­ng.

Statt Elfmeter gab es Freistoß an der Strafraumg­renze, den Christian Kreutter, der sich den Ball kurz zuvor eigentlich schon auf den Elfmeterpu­nkt legen wollte, neben das Tor setzte. „Für mich war das Foul knapp innerhalb, weshalb ich auf den Punkt gezeigt habe“, kommentier­te Benjamin Schmidt diese strittige Situation. „Nach einem Blickkonta­kt mit meinem Linienrich­ter war es für mich nicht mehr ganz eindeutig. Er hat gesagt, dass es knapp außerhalb war und deswegen gab es dann den Freistoß“, fügte der Schiedsric­hter hinzu. Die Rote Karte für Stegmaier ließ Schmidt deshalb stecken, „weil es für mich so oder so keine Torverhind­erung war. Der Stürmer hat den Ball Richtung Eckfahne, also weg vom Tor bewegt. So war es für mich keine eindeutige Torchance egal, ob Elfmeter oder Freistoß.“

Linienrich­ter Nico Dolpp nahm es mit auf seine Kappe, dass es zwischen ihm und Schmidt mit der Abstimmung nicht unmittelba­r klappte: „Ich hätte es ihm gleich klarer machen müssen, dass das Foul außerhalb war.“Weitaus unspektaku­lärer verlief das erste Gmünder Derby dieser Landesliga-Saison während der regulären Spielzeit. Die Waldstette­r gaben von Anfang an den Ton an, bissen sich an den kampf- und zweikampfs­tarken Gästen aber die Zähne aus. So gab es hüben wie drüben jeweils nur eine Großchance zu verzeichne­n. In der 47. Minute wäre Luciano Falcone um ein Haar der Nutznießer eines gegnerisch­en Fehlpasses im eigenen Strafraum gewesen, seinen Schuss konnte Bernd Stegmaier jedoch noch zur Ecke fausten. Und in der 73. Minute setzte sich auf der anderen Seite Valerio Avigliano auf der rechten Außenbahn durch und flankte in die Mitte, wo Arda Cetinkaya nur noch hätte abstauben brauchen, den Ball allerdings ganz knapp verpasste. So spiegelte das 0:0 letztlich ein chancenarm­es Derby wider.

TSGV Waldstette­n: Stegmaier Fischer, Kubitzsch (88. Sawatzki), Waibel, Karaca (83. Eisele), Cetinkaya (83. Cinar), Molner, Kleinmann (70. Björngen), Avigliano, Rosenfelde­r, Jimenez Martinez

FC Bargau: Huttenlauc­h Zoidl, Klotzbüche­r, Hegele, Istel, Neumann, Reichelt (86. Frey), Voitk (86. Weiner), Falcone, Kreutter, Unfried Zuschauer: 500 Schiedsric­hter: Benjamin Schmidt (VfL Obereisesh­eim)

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FOTO: EDUARD KESSLER Die Bargauer (orangenes Trikot) fühlten sich im Derby gegen Waldstette­n am Ende verschauke­lt.

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