Wie ein Gemälde
Maximilian – Das Spiel von Macht und Liebe (ZDF, Sonntag, 22 Uhr)
– Gigantische Kostüme, Massenszenen vom Schlachtfeld: Die Bildgestaltung wirkt oft wie ein Gemälde. Überhaupt ist der Dreiteiler über die Liaison zwischen dem habsburgischen Thronfolger Maximilian und Maria von Burgund ein gigantisches Werk. Schon der Vorspann und die wuchtige Musik künden an, dass es sich hierbei um großes Kino bzw. Fernsehen handelt. In perfekten Kulissen wird Politik gemacht, wie es damals üblich war: Herrscher verheirateten ihre Kinder untereinander, um so Allianzen zu schließen.
Maria von Burgund (apart: Christa Théret), Tochter von Karl dem Kühnen, ist nach dessen Tod 1477 die mächtigste Frau in Europa, doch sie darf als Frau nicht regieren. Zeitgleich muss der Habsburger Friedrich III. (Tobias Moretti), bettelarmer Kaiser des Heiligen Römischen Reichs, in Wien mit ertragen, dass die Ungarn immer öfter ins Land einfallen. Er will das Reich retten und seinen Sohn Maximilian (Jannis Niewöhner) mit Maria verheiraten. Drehbuchautor Martin Ambrosch und Regisseur Andreas Prochaska, von denen auch die Krimireihe „Spuren des Bösen“stammt, lassen es menscheln und zeigen ein Lehrstück in europäischer Politstrategie des Mittelalters. Die aufwendige österreichisch-deutsche Koproduktion ist spannende Unterhaltung. Die 270 Minuten hätten einen Sendeplatz um 20.15 Uhr verdient.