Bauausschuss debattiert über Röhlinger Schule
Vereine bekommen freie Räume: Breite Zustimmung im Bauausschuss – Es gibt aber auch vereinzelte Kritik
ELLWANGEN - Bürgermeister Volker Grab hat dem Bauausschuss auf seiner jüngsten Sitzung das Konzept für die Röhlinger Schule erläutert. Leer stehende Räume sollen künftig von Vereinen genutzt werden (wir berichteten ausführlich). Grab betonte den Mehrwert für die Ortschaft durch die Schaffung eines Gemeinschaftshauses als klassischem Dorfmittelpunkt. Wie im Röhlinger Ortschaftsrat, stieß das Konzept auch im Bauausschuss auf breite Zustimmung.
Die Johann-Sebastian-von-DreySchule wird künftig als einzügige, maximal zweizügige Grundschule geführt. Ausgelegt ist sie für rund 300 Schüler. Der Rückgang der Schülerzahlen – derzeit sind es 68 – setzt Kapazitäten frei. Parallel dazu benötigt der FC Röhlingen mit fast 1200 Mitgliedern größere Räume. Auch der Musikverein meldete Interesse an. So entstand die Idee einer Kooperation von Schule und Vereinen, wobei die Schule, so Grab, stets oberste Priorität habe und unangetastet bleibe.
Grab: Reibungsloser Schulbetrieb muss gewährleistet sein
Ein reibungsloser Schulbetrieb müsse gewährleistet sein. Vereine, Liederkranz, katholischer Frauenbund, Kirchenchor und andere sollen die Räume im Untergeschoss nutzen, langfristig auch das Dachgeschoss: „Daraus entsteht eine richtig gute Verbindung zwischen Schule und Ortschaft“, so Grab. Auch der Ortschaftsrat könnte in der Schule tagen. Die Umbaukosten müssten die Vereine tragen. Die Stadt beteilige sich mit rund 30 000 Euro an den Planungskosten. Röhlingen werde gegenüber anderen Teilorten nicht bevorzugt. Gerätschaften, die von der Schule nicht mehr benötigt würden, könnten an andere Schulen abgegeben werden.
Ortsvorsteher und Rektorin geraten aneinander
Der Röhlinger Ortsvorsteher Peter Müller (CDU) betonte, daraus könne ein „großer Wurf“mit Dorfzentrum und Mehrgenerationenhaus werden. Auf Unverständnis bei Müller stieß das Statement der Röhlinger Rektorin Daniela Gerstner-Gloning, die als Gast im Ausschuss war. Sie betonte, die Schule sei nicht tot, sondern sehr lebendig, und forderte, es müsse im Vorfeld genau geklärt werden, wer die Räume wann nutze und wer die Heizkosten für die einzelnen Schultrakte trage. Diese Vorbehalte hätte sie schon beim Ortschaftsrat am Montag äußern können, so Müller: „Sie sollten nicht alles in Zweifel ziehen, sondern den Vereinen die Kooperation mit der Schule zutrauen.“
Kritik äußerte Thomas Geist (SPD). Man solle den Technikraum, der für den Musikverein infrage kommt, nicht ohne Not aufgeben. Dessen Ausstattung gehe über Grundschulnutzung hinaus. KarlGeorg Romer (CDU) gab zu bedenken, die Teilnutzung der Schule durch Vereine sende möglicherweise ein falsches Signal an das Kultusministerium. Die Schule sei ein „Guthaben für Röhlingen“, müsse atmen und sich entwickeln können. Mit neun großen Klassenzimmern für vier, maximal fünf Klassen, so Grab, verfüge die Schule über genügend Räume.