FDP: Kliniken im Kreis als Ganzes sehen
Liberale plädieren für mehr Sachlichkeit in der Debatte um neue Krankenhausstrukturen
AALEN (an) - Die Freien Demokraten im Ostalbkreis rufen dazu auf, die Krankenhausversorgung ganzheitlich zu betrachten. In der aktuellen Debatte um eine sichere und qualitativ hochwertige Versorgung der Frühgeborenen plädieren sie für mehr Sachlichkeit. Ein operatives Defizit könne nicht dauerhaft aus dem Kreishaushalt subventioniert werden.
Die zum Jahreswechsel 2018/2019 geplante Zusammenlegung der Kinderkliniken Mutlangen und Aalen und die damit verbundenen Veränderungen hätten – insbesondere in der Region Aalen – zu kontroversen Reaktionen in der Öffentlichkeit und bei den betroffenen Mitarbeitern geführt. Nach Ansicht der Freien Demokraten sind die darin zum Ausdruck kommenden Sorgen bezüglich persönlicher Betroffenheit am Arbeitsplatz und einer Verschlechterung der Versorgungssituation der Frühgeborenen ernst zu nehmen. Emotionale Debatten, so verständlich sie auch sein mögen, und das Schüren von Ängsten seien jedoch hinderlich bei der Bewältigung der großen Herausforderung, nachhaltige Lösungen für die stationäre medizinische Versorgungssituation im Ostalbkreis gleichermaßen wie für die 3000 Mitarbeiter der Kliniken Ostalb zu finden und das Überleben der drei Standorte Aalen, Mutlangen und Ellwangen zu sichern.
Die Freien Demokraten sprechen sich dafür aus, die Krankenhausversorgung im Ostalbkreis als Ganzes zu sehen und das bisher vorherrschende regional-fokussierte Denken zurückzustellen, da dies bei den heutigen und zukünftigen Herausforderungen hinsichtlich Qualität, Wirtschaftlichkeit und bei der Personalgewinnung zum Scheitern führe.
Der Kreis, so heißt es in einer Stellungnahme der FDP Ostalb weiter, müsse auch bei der Gesundheitsversorgung endlich zusammenwachsen. Es gehe darum, die Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen, ohne über den Weg der Schuldenaufnahme und/oder der Erhöhung der Kreisumlage die Kommunen zusätzlich zu belasten. Dieses Geld würde dem Kreis und den Kommunen an anderen Stellen, beispielsweise der Kinderbetreuung oder im Bereich der Schulen, fehlen. Zumal heute Patienten erfahrungsgemäß bereit seien, weitere Fahrtwege für die Versorgung in spezialisierte Zentren in Kauf zu nehmen. „Einer dauerhaften Abdeckung des Defizits im operativen Bereich werden wir nicht zustimmen. Bereit sind wir jedoch, die Chancen des Fusionsprozesses mitzugestalten“, zitiert die Stellungnahme die Kreisrätin Julia Frank.