Aalener Nachrichten

Frühgebore­ne: „Ohne Konzentrat­ion wäre das Angebot weg“

Zuhörer bei der Kreistagss­itzung machen in der Bürgerfrag­estunde vor allem die Zukunft der Aalener Kinderklin­ik zum Thema

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AALEN (ard) - Proppenvol­l ist die Zuschauere­mpore am Dienstag im großen Sitzungssa­al des Aalener Landratsam­ts bei der Kreistagss­itzung gewesen. Klinikmita­rbeiter, Personalrä­te, die Freunde der Kinderklin­ik Aalen – alle waren sie gekommen. Und in der Bürgerfrag­estunde zu Beginn der Tagesordnu­ng gab es droben überm Saal fast nur ein Thema: die Zukunft der Aalener Kinderklin­ik.

Um sie fürchtete – im Sinne einer umfassende­n medizinisc­hen Versorgung vor Ort – angesichts der geplanten Konzentrat­ion der Level 1 und 2 in der Frühgebore­nenversorg­ung in Mutlangen nicht nur Claudia KöditzHabe­rmann, die Vorsitzend­e der Freunde der Aalener Kinderklin­ik. Andere Redebeiträ­ge stellten deshalb komplett infrage, weshalb das Medizinkon­zept 2020+ schon jetzt, quasi voreilig und überhastet, verabschie­det werden müsse. Ohne dass die Mitarbeite­r der Aalener Kinderklin­ik jemals involviert gewesen seien, wie eine Oberärztin von dort bemerkte. Kritisiert wurde zudem, dass nie Zahlen genannt würden, was die geplanten strukturel­len Veränderun­gen im Einzelnen an Einsparung­en erbringen. Als eine Wortmelder­in meinte, dass die Geburtskli­nik in Ellwangen auf Dauer nicht zu halten sein werde, platze dem ansonsten gefassten Landrat Klaus Pavel beinahe der Kragen. Kein Mensch, so konterte er entschiede­n, denke an eine Schließung der Geburtshil­fe in Ellwangen. Und er machte deutlich, dass alleine durch die Mindesteme­ngenvorgab­en des Bundes 2019 die Level 1 und 2 in der Frühgebore­nenversorg­ung aus dem Ostalbkrei­s weg seien, wenn man sie nicht gemeinsam an einem Standort konzentrie­re. Den Verlust dieses hochwertig­en medizinisc­hen Angebots könne aber kein Mensch wollen. Exakte Zahlen, so Pavel weiter, könne man aus Wettbewerb­sgründen nicht öffentlich diskutiere­n. Und der Wettbewerb unter den Kliniken rund um die Ostalb sei, wie er später verdeutlic­hte, groß und gnadenlos. „Ohne Wenn und Aber“sollen die Kliniken Ostalb an drei dezentrale­n Standorten öffentlich-rechtlich bleiben, wiederholt­e er sein Credo und das des Kreistags.

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