Helfen steht an erster Stelle
Nachbarschaftshilfe Wasseralfingen sucht Nachfolge für Einsatzleiterin Margot Kadow
AALEN-WASSERALFINGEN (an) Einmal mal ein paar Stunden schlafen können. Für Menschen, die Angehörige pflegen, ist das ein hohes Gut. Damit es wahr werden kann, gibt es die Nachbarschaftshilfe. Margot Kadow organisiert die Einsätze der Helferinnen und Helfer seit 26 Jahren. Jetzt möchte sie das Amt in jüngere Hände geben.
Nicht mehr wegzudenken
Dieser Dienst ist so wertvoll und nicht mehr wegzudenken aus dem Leben vieler, die selbst von einer schweren Krankheit betroffen sind oder Angehörige pflegen. Der Alltag kommt ins Wanken. Einkaufen gehen, Kochen, Essen, einfach mal ein paar Stunden schlafen – all dies kann von heute auf morgen zum Problem werden. In diesen Fällen hilft die organisierte Nachbarschaftshilfe. Als Teil der Katholischen Kirchengemeinde Sankt Stephanus hat Margot Kadow diesen Dienst mit viel Herzblut vor 26 Jahren auf- und ausgebaut. „Mittlerweile haben wir 43 Helferinnen und Helfer, die in die Familien gehen“, berichtet Kadow. Sie selbst ist Dreh- und Angelpunkt der Nachbarschaftshilfe und organisiert die Einsätze. „Ich mache die Erstbesuche bei unseren Klienten und schaue, was zu tun ist“, erklärt sie. Anschließend ist es ihr Part, eine Einsatzkraft zuzuordnen. Diese Aufgabe ist sehr wichtig, denn „die Chemie muss einfach stimmen“. In all den Jahren sei es so gut wie nie vorgekommen, dass ein Einsatz aus diesem Grund abgebrochen werden musste. Das spricht für den hohen Anspruch der Einsatzleiterin an sich selbst, aber auch an ihre Helferinnen und Helfer. „Die Verlässlichkeit muss gegeben sein“, stellt Margot Kadow fest. Denn die werde schließlich auch bei den Klienten geschätzt.
„Ich bespreche zunächst mit der Einsatzkraft, wie wir am besten helfen können“, weiß Margot Kadow aus Erfahrung. Das kann Entlastung im Haushalt sein, wie Einkaufen, Kochen, Wäschepflege, aber auch ein Spaziergang mit dem Kranken, Vorlesen oder Vorsingen oder auch einfach das Zuhören bei einer Lebensgeschichte. In den letzten Jahren hätten, so überblickt es die Organisatorin, die Einsätze bei Demenzkranken deutlich zugenommen. Dafür stehen 22 gut geschulte Helferinnen zur Verfügung, denn diese Fälle erforderten nicht nur hohe Kompetenz und Sensibilität gegenüber den Kranken, sondern natürlich auch gegenüber den Pflegenden. Und denen tut es unter Umständen einfach gut, einmal ein paar Stunden schlafen oder in Ruhe einkaufen gehen zu können. „Die Menschen wissen ihre Angehörigen in dieser Zeit dann gut betreut“, so Kadow.
Helfergruppe ist wie eine Familie
Die Gruppe der Helferinnen und Helfer in Wasseralfingen ist über die Jahre stets gewachsen und zählt momentan stattliche 43. Wie eine Familie seien die Helferinnen und Helfer untereinander. Man mache gemeinsam Ausflüge, veranstalte Grillabende oder gehe gemeinsam ins Theater. „Das ist richtig schön!“, findet Kadow. Und trotzdem: Sie hätte gerne die Zeit, die sie so viele Jahre in dieses Amt gesteckt hat, jetzt gerne für sich und ihre Familie. Sie möchte auch ihren Enkelkindern einfach mehr Zeit widmen können. Deshalb ist man schon länger auf der Suche nach einer Nachfolge für die Einsatzleitung der organisierten Nachbarschaftshilfe. Bisher allerdings ohne Erfolg.
„Dieses Amt ist aufwendig, klar, aber man bekommt von den Klienten und den Helferinnen und Helfern so viel zurück“, sagt Margot Kadow. Außerdem könne man kreativ sein und selbständig arbeiten.
Die Stelle lasse trotz des hohen Arbeitsaufwandes viel Freiheit. Doch eines ist klar: Wenn jemand Hilfe braucht, dann hat das oberste Priorität: „Helfen steht an erster Stelle!“.
Nähere Informationen und Bewerbungen an: Katholisches Pfarramt Wasseralfingen, Stefansplatz 7, Telefon 07361 / 9119-0; E-Mail: stephanus-wasseralfingen@drs.de