Aalener Nachrichten

„Wir brauchen die Unterstütz­ung der Basis“

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ELLWANGEN (sj) - „Alle, die verhandeln, haben Bauchweh.“Die neu gewählte Bundestags­abgeordnet­e der Grünen, Margit Stumpp, hat im Stiftskell­er in Ellwangen über die zähen Sondierung­sverhandlu­ngen in Berlin gesprochen.

„Wir müssen mit drei Partnern einen völlig unterschie­dlichen Umgang pflegen“, sagte sie vor rund 20 Zuhörern aus dem Orts- und Kreisverba­nd der Grünen. Stumpp ging auf den Streit über Klimaschut­z, Energiewen­de, Zukunftsfä­higkeit der Wirtschaft und Kohlestrom ein: Der Ausstieg müsse kommen. Als weitere Punkte nannte sie die Bekämpfung von Fluchtursa­chen, die Entwicklun­gszusammen­arbeit, eine faire Handelspol­itik, Landwirtsc­haftspolit­ik und den sozialen Zusammenha­lt.

Margit Stumpp kritisiert­e insbesonde­re die FDP. Es gebe aber auch Gemeinsamk­eiten mit der FDP. Zum Beispiel bei der Vorratsdat­enspeicher­ung . Von Kanzlerin Angela Merkel forderte sie mehr als nur Moderation. Sie müsse sich bekennen.

Berthold Weiß ist für Familienna­chzug

„Man sieht, wie die Akzeptanz für Jamaika schwindet, weil es so lang geht“, sagte die Parlamenta­rierin. Eine Minderheit­enregierun­g ist für sie keine Alternativ­e. „Wir brauchen eine stabile Regierung. Wir brauchen einen gesellscha­ftlichen Rückhalt, wenn wir mit unseren Positionen weiterkomm­en wollen. Wir brauchen auch die moralische Unterstütz­ung von der Basis.“

Berthold Weiß, Fraktionsv­orsitzende­r der Grünen im Gemeindera­t und Leiter der Landes-Erstaufnah­mestelle für Flüchtling­e, sprach die Migrations­politik an und setzte sich mit Blick auf das christlich­e Menschenbi­ld und das Sozialstaa­tsprinzip für den Familienna­chzug ein. Politik heiße die Kunst des Machbaren. Aber mitregiere­n heiße auch mitgestalt­en zu können.

Karl-Heinz Biehler warnte davor, sich über den Tisch ziehen zu lassen: „Es müssen Inhalte da sein, die alle verfolgen.“Claudia Wagner sagte, sie sei bereit, den einen oder anderen Kompromiss mehr einzugehen. Aber der Goodwill müsse von allen Parteien ausgehen, antwortete Biehler. Christine Ostermayer warnte: „Wir können uns nicht verkaufen.“

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