Hochwasser stoppt Schiffe
Mosel komplett gesperrt – Entspannung im Südwesten
STUTTGART/KÖLN (dpa) - Auf dem Rhein ist am Wochenende der Schiffsverkehr zwischen Duisburg und Koblenz auf einem Abschnitt von rund 180 Kilometern wegen Hochwasser weitestgehend zum Erliegen gekommen. An diesem Montag werden die Höchststände erwartet, in Köln mit etwas unter neun Meter und in Düsseldorf mit etwa 8,30 Meter. Danach sollen die Pegelstände fallen. Auf der Mosel waren schon vorher keine Schiffe mehr unterwegs, der komplette Fluss war gesperrt. Im Südwesten hingegen beruhigte sich die Lage am Wochenenden, zu Beginn der neuen Woche sollen die meisten Spuren nach Sturm und Dauerregen beseitigt sein.
Alle größeren Flüsse im Südwesten führten am Sonntag zwar noch Hochwasser, wie die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg mitteilte. Die Behörde stellte aber an den meisten kleineren Gewässern fallende Wasserstände und vorläufige Höchstwerte in größeren Flüssen fest. Der Wasserstand bei Karlsruhe ist ausschlaggebend für die Schifffahrt auf dem Rheinabschnitt zwischen Iffezheim und Germersheim, die am Freitag eingestellt worden war. Nach Schätzungen der Hochwasservorhersagezentrale in Karlsruhe sollte der Wasserstand am Pegel Maxau den kritischen Wert von 7,5 Metern am Montagvormittag wieder unterschreiten – und die Sperrung somit aufgehoben werden. Wegen des Hochwassers auf dem Neckar ruhte seit Freitag auch zwischen Mannheim und Heilbronn der Schiffsverkehr. Wie lange noch, war zunächst unklar.
Ein 26-Jähriger wurde in Tuttlingen bei Hochwasser aus der Donau gerettet. Ein Zeuge hatte Samstagabend die Rettungskräfte alarmiert, weil der Mann aus noch ungeklärter Ursache im Wasser trieb. Er wurde stark unterkühlt ins Krankenhaus gebracht. Die Räumarbeiten an vielen vom Regen oder Hochwasser überfluteten Straßen seien unterdessen in den letzten Zügen, sagten Polizeisprecher in den betroffenen Regionen. Zu Beginn der neuen Woche seien die meisten Straßen wieder frei. In Teilen des Landkreises Waldshut könnten die Arbeiten dagegen noch länger dauern. In St. Blasien hatte ein Erdrutsch einen Großalarm bei Rettungskräften ausgelöst. Die Spuren des Unwetters in dem 500-Einwohner-Dorf restlos zu beseitigen, werde noch einige Zeit in Anspruch nehmen, sagte ein Polizeisprecher.
Entspannung in Bayern
In Bayern entspannte sich die Situation vielfach bereits. Entlang des Mains, der Iller und der westlichen Donau sanken die Pegelstände, wie der Hochwassernachrichtendienst (HND) meldete. Größere Überflutungen blieben aus. Für die östliche Donau blieb die Überschwemmungsgefahr bestehen. Kritisch sollte es vor allem in Hofkirchen und Vilshofen werden, wo der Scheitel der Hochwasserwelle im Laufe des Sonntags erwartet wurde.
An allen anderen Messstellen sei der Scheitel bereits überschritten und die Pegel würden wieder sinken, meldete der HND. Dennoch bleibt außerhalb Niederbayerns in den Landkreisen Donau-Ries, Forchheim, Bamberg und Coburg Meldestufe drei bestehen, da die Flüsse hier noch sehr hohe Pegelstände hätten und sehr langsam fielen. Von einer Entspannung der Lage in diesen Landkreisen geht der HND bis Wochenanfang aus. Im Landkreis Donau-Ries allerdings sei mit einem stärkeren Rückgang der Wörnitz erst ab Dienstag zu rechnen.