Erstklassige Pferde von Züchtern mit Herzblut
Leiterin des Marbacher Gestüts rühmt die über tausendjährige Tradition des Kalten Marktes
ELLWANGEN - Wenn Menschen und Pferde seit über 1000 Jahren an demselben Ort zusammenkommen, dann lohnt es sich, diese Tradition zu bewahren. Für die Leiterin des Preisgerichts beim Kalten Markt, Astrid von Velsen-Zerweck, ist diese Tradition bereits ein Weltkulturerbe, auch wenn sie noch nicht in den offiziellen Listen eingetragen ist.
„Der Zuspruch zeigt uns, dass der Kalte Markt heute wie vor vielen hundert Jahren immer noch ein Ort der Begegnung ist“, sagte Ellwangens Oberbürgermeister Karl Hilsenbek bei der Preisverleihung auf dem Marktplatz. Hilsenbek lobte das Herzblut der Züchter, die erstklassige Pferde präsentiert hatten. Ein Plus sieht er in der Landschaft rund um Ellwangen, denn „wo sich Menschen wohlfühlen, da können auch die Pferde gedeihen.“
Astrid von Velsen-Zerweck, die Leiterin des Haupt- und Landesgestüts Marbach und Vorsitzende des Preisgerichts, ging auf die Bestrebungen ein, den Kalten Markt in die Liste des immateriellen Weltkulturerbes aufnehmen zu lassen. „Diese jahrhundertelange Tradition ist schon Weltkulturerbe. Es muss nur noch in die Liste eingetragen werden“, rief sie unter großem Beifall der Zuhörer.
Wie sehr die Pferde die hiesige Kultur geprägt haben, lasse sich schon an Redensarten festmachen, sagte Velsen-Zerweck. Beispiele dafür seien zum Beispiel „jemandem den Steigbügel halten“, „über die Stränge schlagen“oder „jemanden an die Kandare nehmen“.
Die Leiterin des Marbacher Haupt- und Landesgestüts war begeistert, wie viele junge Reiterinnen und Reiter sich am Umzug beteiligten und auch Kindergärten und Schulklassen den Weg zum Schießwasen gefunden hatten.
Für die Pferde, die sich heuer auf dem Kalten Markt präsentierten, hatte die Vorsitzende der Jury nur Lob . Als Beispiele nannte sie die Stute Fürst Rose, die Trägerin des Detlevvon-Welck-Sonderpreises, der Astrid von Welsen-Zerweck eine große Zukunft vorhersagte. Auch die Warmblut-Siegerstute Darling sei eine Bereicherung für die Zucht.
Bei den Kaltblütern hob sie hervor, dass viele Pferde ihr Können am Wagen oder am Zugschlitten bereits unter Beweis gestellt hätten. Angesichts des Klimawandels hätten die Kaltblüter auch wieder eine Zukunft beim Rücken von Baumstämmen oder beim CO2-armen Tourismus. Bei den Gespannpferden lobte sie den hohen Ausbildungsstand sowie die Fahrsicherheit der Tiere. „Tragen Sie dieses lebendige Kulturerbe des Pferdes und des Kalten Marktes in Ihren Herzen und vor allem in die Welt hinaus“, sagte die Gestütsleiterin abschließend.