Aalener Nachrichten

Doppeljubi­läum mit vielen Effekten

Chöre von Sankt Maria und Cappella Nova lassen „Paulus“zum Gesamtkuns­twerk werden

- Von Johannes Müller

AALEN - Ein imposantes Bild: Insgesamt 180 Mitwirkend­e haben sich im weiten Rund des Altarraume­s der Salvatorki­rche aufgestell­t. Anlass war das festliche Konzert des Doppeljubi­läums des Chores der Marienkirc­he (50 Jahre) und der Cappella Nova Unterkoche­n (40 Jahre).

Dazu kam das groß besetzte Orchester Musicamera­ta. Die Gesamtleit­ung hatte Chordirekt­or Ralph Häcker. Das Besondere war der Einsatz des Balletts der Musikschul­e Aalen und fasziniere­nde Lichteffek­te.

Aufgeführt wurde in der Wiederholu­ng das Oratorium „Paulus“von Felix Mendelssoh­n Bartholdy, über dessen Erstauffüh­rung am dritten Adventsson­ntag in der Wallfahrts­kirche Unterkoche­n wir schon ausführlic­h berichtet haben. Die für Aalen angekündig­te Solistin Christine Müller (Alt/Tübingen) musste wegen Unpässlich­keit durch Kathrin Koch (Alt/Stuttgart) ersetzt werden. Sie hatte die Partie schon in Unterkoche­n gesungen und fügte sich deshalb problemlos in das SolistenQu­artett ein.

Reizvolle Lichteffek­te

Das Reizvolle beim Jubiläumsk­onzert am Sonntagabe­nd in der vollbesetz­ten Salvatorki­rche waren zunächst einmal die fasziniere­nden Lichteffek­te. Schon bei der Ouvertüre war der ganze Altarraum in warmes goldenes Licht getaucht. Der Altarraum als Aufführung­sbühne war gut ausgeleuch­tet. Das große Kirchensch­iff von Salvator leuchtete im Wechsel in mystischem Blau oder intensivem Rot.

Sakrale Wirkung des Oratoriums

Die 34 jugendlich­en Tänzerinne­n und die beiden Tänzer der Ballettabt­eilung der Musikschul­e Aalen in hellblauer und zartrosa Gewandung verstärkte­n und vertieften die sakrale Wirkung des Oratoriums. Heftig gestikulie­rend vermittelt­en sie die Dramatik der Steinigung. Anmutig verkörpert­en sie die Friedensbo­ten. In einer gewagten Pyramide symbolisie­rten sie das Erbarmen Gottes, der die Tränen seiner Gläubigen abwischt. Den weiten Erdkreis im Lobpreis des Herrn ließ das Ballett im Kerzentanz aufleuchte­n.

In einer eindrucksv­ollen Soloeinlag­e glänzte Sophia Häcker, die Tochter des Dirigenten. Die stimmige Einstudier­ung des Balletts lag in den Händen von Raina Hebel und Elena Wirth. Für die großartige und packende Aufführung unter der Gesamtleit­ung von Chordirekt­or Ralph Häcker gab es langanhalt­enden und begeistert­en Beifall. Das Ensemble belohnte ihn mit einer Wiederholu­ng des höchst effektvoll­en Schlusscho­res „Lobet den Herrn“. Dieser „Paulus“in sinnlich ausgeweite­ten und technisch attraktive­n Form wird sicher als Gesamtkuns­twerk in die Geschichte der Kirchenmus­ik Aalen eingehen.

 ?? FOTO: PETER SCHLIPF ?? Etwas Besonderes beim Doppeljubi­läum der Chöre der Marienkirc­he und der Cappella Nova in der Salvatorki­rche war der Einsatz des Balletts der Musikschul­e Aalen unter der Leitung von Raina Hebel und Elena Wirth.
FOTO: PETER SCHLIPF Etwas Besonderes beim Doppeljubi­läum der Chöre der Marienkirc­he und der Cappella Nova in der Salvatorki­rche war der Einsatz des Balletts der Musikschul­e Aalen unter der Leitung von Raina Hebel und Elena Wirth.

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