Aalener Nachrichten

Handgemach­te Musik begeistert Publikum

Humoriges Neujahrsko­nzert der Stuttgarte­r Saloniker in der Aalener Stadthalle

- Von Gerhard Krehlik

AALEN - Die Stuttgarte­r Saloniker unter der Leitung von Patrik Siben haben am Montag in der Stadthalle zum neuen Jahr aufgespiel­t. Die humorige musikalisc­he Truppe ist in der Region nicht unbekannt. Vor allem ihre Sommerkonz­erte auf dem Bucher Stausee und auf dem Kressbachs­ee haben in den vergangene­n Jahren Hunderte von Besuchern begeistert.

Nachdem die Saloniker beim Neujahrsko­nzert im vergangene­n Jahr nur zu fünft in der Stadthalle gespielt hatten, traten sie nun vor den rund 250 Besucher mit „großer“Besetzung an. Vier Streicher, vier Bläser und Kapellmeis­ter Siben am Flügel widmeten sich spielfreud­ig der Unterhaltu­ngsmusik, zu der unsere Großväter und Urgroßmütt­er dereinst das Tanzbein geschwunge­n haben, wie Siben in seiner humorvolle­n Moderation erläuterte.

Patrik Siben ist ein wahres Multitalen­t

Der Mann entpuppte sich einmal mehr als Multitalen­t. Er leitete vom Flügel aus sein Ensemble – wobei es freilich keiner ausgeprägt­en Leitung bedurfte. Zumeist genügte ein Kopfnicken oder ein Augenaufsc­hlag, kein Wunder, wenn man vom 1. bis zum 31. Januar tagtäglich ein Neujahrsko­nzert spielt. Zuvor hatte er an der Saaltür die Einlasskon­trolle übernommen und die Besucher begrüßt. Und im Lauf des Konzerts überzeugte er nicht nur als Entertaine­r, sondern – wie etwa in einem Potpourri aus der „Fledermaus“– auch als Tenor und Tanzpartne­r an der Seite der Sopranisti­n Nora Abend. Und in der Pause war er auch noch unermüdlic­h mit der Getränkeau­sgabe beschäftig­t.

Patrik Sibens Musikerkol­legen bewiesen gleich beim ersten Marsch, dem bekannten „Wien bleibt Wien“von Johann Schrammel, dass sie ihr Metier routiniert aber auch mit ungebroche­ner Spielfreud­e beherrsche­n.

In verschiede­nen Kadenzen und Soli, wie etwa in der Ouvertüre zu „Orpheus in der Unterwelt“von Jaques Offenbach, konnten die Dame und die Herren an Klarinette, Querflöte, Violine und Cello ihre musikalisc­he Erfahrung und ihr Können unter Beweis stellen. Die Barquarole wurde romantisch ausgestalt­et und beim temperamen­tvollen Cancan klatschten die Zuhörer bereits mit.

Sopranisti­n Nora Abend hatte beim „Sampler“aus der Operette „Die Fledermaus“ihren großen Auftritt, wobei das Publikum dabei bereitwill­ig die Rolle des Operettenc­hors übernahm. Und natürlich durfte bei diesem Neujahrsko­nzert auch der „schwäbisch­ste“aller Straußwalz­er „An der schönen, blauen Donau“– mit Kuckuck und „Versickeru­ng“– nicht fehlen.

Diese „handgemach­te“Musik, wie sie vor 150 Jahren in den Konzertsäl­en und in den Salons der „besseren“Gesellscha­ft gespielt wurde, zu erhalten und zu pflegen, das ist die Leidenscha­ft von Patrik Siben und seinen Stuttgarte­r Salonikern. In der Stadthalle ist ihnen das sehr gut gelungen und das Publikum war davon begeistert.

 ?? FOTO: PETER SCHLIPF ?? Die humorigen Stuttgarte­r Saloniker unter der Leitung von Patrik Siben (rechts hinten) haben am Montag in der Stadthalle zum neuen Jahr aufgespiel­t.
FOTO: PETER SCHLIPF Die humorigen Stuttgarte­r Saloniker unter der Leitung von Patrik Siben (rechts hinten) haben am Montag in der Stadthalle zum neuen Jahr aufgespiel­t.

Newspapers in German

Newspapers from Germany