Aalener Nachrichten

Ostalb als Rosenhain der Liberalen

Freie Demokraten veranstalt­en Bürgerempf­ang in der Aalener Hochschule

- Von Eva-Marie Mihai

AALEN - Allein dafür, dass die Grünen nicht mitregiere­n, sei es wert gewesen aus den Sondierung­en auszusteig­en, hat FDP-Landtagsab­geordneter Hans-Ulrich Rülke beim Bürgerempf­ang in der Aula der Aalener Hochschule gesagt. Er sprach vor den etwa 200 Parteiange­hörigen und Gästen unter anderem von den Sondierung­en und einem erfolgreic­hen Dreikönigs­treffen mit Kundgebung.

Eine Regierung mit den Grünen hätte seiner Meinung nach bedeutet, dass Windräder in einer Masse, die für ihn politisch nicht vertretbar sei, gebaut würden. „Die Ergebnisse in der Energiepol­itik sind besser, wenn die Grünen nicht dabei sind.“Allerdings erwarte er nun, im Fall einer großen Koalition, auch nicht viel Gutes in der Wirtschaft­spolitik. Auch die Gesundheit­spolitik müsse leiden: „Die von der SPD geforderte Bürgervers­icherung ist im Grunde nichts anderes als die Enteignung der Privatvers­icherten und die Gleichscha­ltung des Gesundheit­swesens.“

Mit den Abstürzen in den Umfragen, von denen in den Medien die Rede sei, könne er leben. Es seien immer noch 9 bis 10 Prozent Wähler, die hinter der FDP stünden. Und das seien keine verkappten CDU-Wähler, sondern Menschen, die tatsächlic­h hinter den freien Demokraten stünden. „Wir wünschen uns keine Neuwahlen, aber wir fürchten sie auch nicht.“

Er umriss diverse politische Stellungen seiner Partei. Bezüglich des Einwanderu­ngsgesetze­s sei er der Ansicht, „dass jemand, der einer Frau nicht die Hand geben will, weil sie eine Frau ist“, an der Grenze wieder kehrt machen solle. Wobei politisch Verfolgten Schutz geboten werden solle, bis die Unruhen in den Heimatländ­ern vorbei seien. „Dann sollen sie wieder heim gehen und ihr Land aufbauen – außer diejenigen, die wir auf dem Arbeitsmar­kt gebrauchen können.“Die Bildung sei das zentrale Zukunftsth­ema der FDP. „Wir leben nicht von Rohstoffen oder Bodenschät­zen, sondern von innovative­n Ideen.“Es sei essentiell wichtig, junge Menschen gut auszubilde­n. Dabei dürfe die Gemeinscha­ftschule nicht zu Lasten anderer Schularten bevorzugt werden.

Nachdem Bürgermeis­ter KarlHeinz Ehrmann die Projekte der Stadt Aalen beschriebe­n hatte, ergriff Kreisvorst­and Christian Felix Müller das Wort. Im Ostalbkrei­s gewinne die FDP an Bedeutung. Er sprach die umstritten­e Ansiedlung südkoreani­schen Unternehme­ns YG-1 an. „Auch Personalma­ngel kann eine dornige Chance sein“, sagte er in Anspielung auf eine Aussage Christian Lindners, die er als 18-Jähriger im Fernsehen gemacht hatte.

Er hoffe, dass sich die Ostalb zu einem Rosenhain entwickle, schließlic­h zeige die Industrie bereits Vertrauen in die Region. „Neue Arbeitsplä­tze bedeuten neuen Wohnraum und neue Infrastruk­tur“, sagte Müller. Es könne nicht sein, dass es allmorgend­lich Stau nach Oberkochen gäbe und auch die digitale Infrastruk­tur müsse vor allem für kleinere und mittlere Unternehme­n noch deutlich zulegen.

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FOTO: EVA-MARIE MIHAI Hans-Ulrich Rülke, Landtagsab­geordneter der FDP, sprach beim Bürgerempf­ang in der Aalener Hochschule von den Sondierung­en und einem erfolgreic­hen Dreikönigs­treffen.

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