Aalener Nachrichten

„Wohnungsba­u ist die beste Mietpreisb­remse“

Stadt und Wohnungsba­u wollen gezielt mittlere Einkommen und Sozialwohn­ungen in Fokus nehmen

- Von Markus Lehmann

AALEN - Aalen boomt wie seit vielen Jahren nicht mehr. Allein um gut 3500 Beschäftig­te hat die Kreisstadt seit 2008 zugelegt, die Zahl der Einpendler ist in sogar nur drei Jahren um über 25 Prozent gestiegen. Ein akutes Problem ist aber der fehlende Wohnraum. Besonders bezahlbare Wohnungen will die Stadt in den kommenden Jahren zusammen mit der Wohnungsba­u Aalen schaffen. Mit dem bereits laufenden Handlungsr­aum Wohnen und einer Forcierung der Wohnungsin­itiative. Für das Problem der fehlenden Wohnungen habe man „Rezepte und Konzepte, und wir setzen sie auch um“, erklärte Oberbürger­meister Thilo Rentschler am Dienstag im Pressegesp­räch.

Beispiel Einpendler: An die 20 000 sind es, die jeden Tag zum Arbeiten nach Aalen fahren und die dadurch auch viel Verkehr erzeugen, sagt Rentschler: „Das müsste nicht sein, wenn genug Wohnraum da wäre.“Er rechnet damit, dass der Zuzug in die großen Metropolen wie etwa nach München in zwei, drei Jahren seinen Zenit erreicht hat und dann eher stagniert. Der Druck auf die Mittelzent­ren wie Aalen werde aber wohl bestehen bleiben – „Städte mit 50 000 bis 100 000 Einwohnern haben sehr attraktive Infrastruk­turen.“

300 Wohneinhei­ten hat die Wohnungsba­u Aalen allein im vergangene­n Jahr geschaffen, für ihren Geschäftsf­ührer Robert Ihl ist „Wohnungsba­u auch die besten Mietpreisb­remse.“Die Offensive „Bezahlbare­r Wohnraum für Aalen“ruht auf diesen drei wichtigste­n Säulen:

Aalener Modell:

- Förderung des Baus von Sozialmiet­wohnungen. - Erwerb von Belegungsr­echten für mittlere Einkommens­bezieher. Wohngeldbe­rechtigt ist etwa ein Singlehaus­halt mit einem Jahresbrut­to bis zu 47 600 Euro, bei einer Familie mit drei Kindern sind es dann 74 600 Euro.

100-Millionen-Euro-Programm

der Wohnungsba­u:

- Bau von rund 500 Wohneinhei­ten in den kommenden acht Jahren, davon etwa 130 Sozialmiet­wohnungen. Quote: 50 Prozent Verkauf, 25 Prozent Vermietung, 25 Prozent Sozialmiet­wohnungen.

Verlängeru­ng beziehungs­weise Schaffung von Belegungsb­indungen im Bestand der Wohnungsba­u:

- In den vergangene­n zwei Jahren wurden die Miet- und Belegungsb­indungen bei 20 Wohnungen verlängert.

Bauen hat langen Vorlauf

Bauen, so Rentschler, „hat einen langen Vorlauf.“Deshalb könnten neue Wohnungen nur mit Zeitverzög­erung entstehen. Aktuell läuft das Konzept für den Rötenberg mit 71 neuen Wohneinhei­ten (erster Bauabschni­tt, Spatenstic­h war am 20. November). Weitere rund 400 Wohneinhei­ten entstehen nach und nach in folgenden Neubaugebi­eten: Schlatäcke­r II, Nördlich Simmisweil­er (Waldhausen), Schloßäcke­r/ Buchäcker Fachsenfel­d, Maiergasse Wasseralfi­ngen, Hungerbühl Unterkoche­n, Stadtoval.

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