Mehr Kultur für die Große Kreisstadt
Aalen startet „Kulturstrategie 2020“– Erste Kulturwoche als Pilotprojekt
AALEN - Alle Kultur ist Erweiterung unseres Bewusstseins. Das hat C. G. Jung gesagt. Die Stadt will mehr Bewusstsein schaffen – mit den bewusstseinserweiternden Mitteln der Kultur. „Kulturstrategie Aalen 2020“heißt der Plan, der im neuen Jahr startet. Er soll eine Art Netzwerk werden, in das Kulturschaffende wie auch Kulturimmobilien eingebunden sind.
Museen, bildende Kunst, Open Air, Tourismus, Stadtteilfeste, Schubart-Literaturkreis und mehr: Die Kulturstrategie ist eine Art konkretere Ausweitung des 2016 beschlossenen „Kulturfahrplans“. Eines der konkretesten Vorhaben ist eine erste Kulturwoche in Aalen, angesiedelt zwischen September und den Jazztagen. Vorgestellt werden soll sie im April, kündigte Oberbürgermeister Thilo Rentschler an. Dieser findet es unter anderem wichtig, dass etwa das UNESCO-Welterbe in Aalen noch besser herausgestellt wird (Limesmuseum), aber auch eine sinnvolle Lösung für den Betrieb der Stadthalle gefunden wird.
Im Kultur-, Bildungs- und Finanzausschuss wurde viel diskutiert, es gab eine Menge Vorschläge, Anmerkungen, Lob und Kritik. Hermann Schludi (SPD) beispielsweise nannte „das Debakel Museumskonzeption“, aus dem man lernen müsse. „Interessant, aber auch differenziert“sieht Thomas Wagenblast mit der CDUFraktion den Kultur-Vorstoß. Man brauche ein „Stärken-Schwächen“Konzept. Er erinnerte auch an die Haushaltsrede von Fraktionskollegin Ursula Barth aus dem Jahr 2013, in dem sie neue Nutzungen der Stadthalle forderte, etwa durch Seminare, Vorträge und Kooperationen.
Mehr Zusammenarbeit mit Heidenheim als mit Gmünd
Albrecht Schmid (SPD) bedauert, dass das „Kultur-Delta Süd“eingeschlafen sei und „leider Gottes“nicht mehr existiert. Rentschler kann sich eine künftige bessere kulturelle Zusammenarbeit mit Schwäbisch Gmünd und Heidenheim grundsätzlich vorstellen, etwa über „Tourismus-Pakete“. Die Verbindung mit Heidenheim sei momentan stärker ausgeprägt als die mit Gmünd.
Einen ganz konkreten Vorschlag für ein künftiges kulturelles und regelmäßiges Ereignis nannte Bernhard Ritter (Freie Wähler): Im Fernsehen sah er in einem Berliner Stadion 20 000 Sänger beim Weihnachtsliedersingen. Das kann er sich auch ganz gut in der „Waldbühne“in Aalen vorstellen. Natürlich werde man nicht gleich 10 000 oder mehr Sänger zusammenbekommen, man müsse klein anfangen. Den Vorschlag will nun die Verwaltung prüfen. Natürlich, ergänzte der OB, könne im Stadion nur gesungen werde, wenn dort kein Fußballspiel stattfindet.