Beim Kaufland: ADFC kritisiert Mauer
Radfahrer bemängeln schmalen Weg und gefährliches Abbiegen
AALEN - Es gibt mehrere schwierige Stellen für Radfahrer in Aalen, sagen die Mitglieder des ADFC, die sich an der Kauflandbaustelle versammelt haben. Diese Stelle an der JuliusBausch-Straße sei aber ein aktueller Brennpunkt. Dieser Ort sei eine wichtige Verkehrsachse für Radler: Wer von Essingen kommt und zum Burgstallkreisel will, passiert die Stelle zwangsläufig. Die Stadt schaffe dort nicht akzeptable, teils sogar gefährliche Verhältnisse, teilt der ADFC mit.
Im Konkreten geht es um die Verengung des Rad- und Fußwegs an der Kreuzung zur Oberen Bahnstraße (großes Bild). Ein solcher Weg müsse mindestens 2,50 Meter breit sein, sagt Winfried Angele. Tatsächlich ist der Weg aber nur 2,10 Meter breit. „Viel zu schmal.“Vor der Kauflandbaustelle steht eine Stützmauer, die den Weg begrenzt. Die Mauer sollte früher das Geschäft vor Hochwasser schützen, heute sei die Mauer dafür zwar nicht mehr notwendig, bekam der ADFC den Bescheid aus dem Rathaus. Allerdings werde die Mauer für die Statik des stark abfallenden Gehwegs benötigt. Der ADFC forderte eine Nachverhandlung der Stadt mit Kaufland, woraufhin die Stadt die Mauer auf 1,50 Meter herabsetzen wollte, um die Sichtverhältnisse zu verbessern. „Das ist nicht geschehen“, stellt Angele fest.
Ein zweites gefährliches Manöver werde von den Radlern verlangt, die sich, nachdem sie die Kreuzung überquert haben, wieder zwischen den fahrenden Autos in Richtung Burgstallkreisel einordnen müssen. Dabei sei die lange Wartezeit an den Ampeln nicht das große Problem, berichtet ADFC-Sprecher Reiner Garreis. Allerdings sei es sehr schwierig vom Radweg in einer 90 Grad-Kurve auf die Straße abzubiegen – bergauf wohlgemerkt – und sich vom stehenden Zustand zwischen die fahrenden Autos einzuordnen (kleines Bild). „Es bräuchte dringend einen zehn Meter langen Schutzstreifen auf der Straße“, sagt Garreis. Ähnlich wie eine Autobahneinfahrt sollte der Radfahrer Zeit haben, sich im richtigen Moment zwischen die Autos einzufädeln. Außerdem gehöre ein Schild auf die Straße, das die Autofahrer auf die Radler aufmerksam mache.
Stadt geht nicht auf Vorschläge ein
Insgesamt sei die Situation ärgerlich, weil dort aktuell gebaut werde und man noch eingreifen könne. Die Stadt habe die Chance nicht genutzt, die schon lange unbefriedigende Situation zu verbessern. Kritik und Lösungsvorschläge des ADFC seien nicht berücksichtigt worden.
„Letztendlich muss Platz geschaffen werden“, resümiert Garreis. Nicht nur für die Radfahrer – auch die Fußgänger, Rollstuhlfahrer oder Passanten mit Kinderwägen kämen an der Stelle in Bedrängnis. „Die Radfahrer suchen sich ihren Weg – und das ist oft nicht der sicherste.“