Die Aalener dürfen sich freuen: Parken wird günstiger
Der Brötchentarif kehrt ab Freitag zurück, die Gebühren sind niedriger und der Spiontaler kommt
AALEN - „Parken und sparen“– mit diesem auf den echten Schwaben gemünzten Slogan werben die Stadtwerke fortan für die neuen Kurzparktarife, die mit der Wiedereröffnung der Tiefgarage Spritzenhausplatz am Freitag, 26. Januar, ab 13 Uhr in allen von den Stadtwerken betriebenen Parkhäusern und Tiefgaragen gelten. Als besonderes Bonbon zur Eröffnung wird das Parken nicht nur günstiger, sondern auch der Brötchentarif kehrt zurück. Die ersten 20 Minuten sind kostenfrei. Darüber hinaus soll Anfang März der Spiontaler eingeführt werden (wir berichteten bereits ausführlich).
Als ein starkes Signal bezeichnete OB Thilo Rentschler am Mittwoch beim Pressegespräch bei den Stadtwerken die Einführung des Brötchentarifs. Mit den 20 kostenlosen Minuten, mit denen auch der Parksuchverkehr vermieden werde, hätten die Bürger wieder die Gelegenheit, sich kurz ein Rezept aus der Apotheke zu holen oder eine Butterbrezel beim Bäcker. Um solche Erledigungen zu tätigen und um Parkgebühren zu sparen, sei in der Vergangenheit nicht selten im Halteverbot geparkt oder mit dem Auto gar in die Fußgängerzone hineingefahren worden anstatt die Parkhäuser zu nutzen. Immer wieder sei auch der Sparkassenplatz von Fahrzeugen zugestellt gewesen.
Die Innenstadt und allen voran der Einzelhandel lebe allerdings nicht von Kurzzeitparkern, sondern vor allem von Bürgern, die in der City flanieren und sich hier für eine gewisse Zeit in den Geschäften oder Lokalen aufhalten wollen. Deshalb seien auch neue Kurzparktarife eingeführt worden (Extra-Kasten). Für Claus Albrecht, Vorsitzender des Bundes der Selbstständigen (BdS) und Mitglied im Aufsichtsrat der Stadtwerke, ist das Parken in den vergangenen 15 Jahren in Aalen noch nie so günstig gewesen. Für zwei Euro zwei Stunden parken zu können, das gebe es in vergleichbaren Städten im Umland nicht.
Das Umsonst-und-günstiger-Parken bezahlen die Stadtwerke. Momentan rechnet deren Geschäftsführer Wolfgang Weiß mit 150 000 Euro an Einnahmen, die wegfallen. Da allerdings die Stadtwerke betriebswirtschaftlich arbeiten müssten, gelte es, in einem Jahr Bilanz zu ziehen, wie hoch das Defizit dann in Wirklichkeit sei, sagte OB Rentschler.
Den Spiontaler, der als Geldwährung gilt und endlich von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) genehmigt worden sei, können die Mitgliedsbetriebe des Innenstadtvereins Aalen City aktiv (ACA) vermutlich Anfang März über die Stadtwerke beziehen. 30 000 Taler, von denen einer einen Wert von 50 Cent hat, werden zum Start produziert, sagt Weiß.
Einkauf wird vergütet
Den Spiontaler bekommen Kunden bei einem Einkauf ab 25 Euro in den Geschäften der Innenstadt geschenkt. Wer also in mehreren Läden in der Höhe einkauft, kann quasi umsonst in den Tiefgaragen und Parkhäusern der Stadtwerke parken. Die Spiontaler, die nicht benötigt werden, können gesammelt und beim nächsten Parken Automaten eingelöst werden, sagt Weiß, der allerdings betont, dass Kunden der Stadtwerke zusätzlich zu dem Spiontaler nach wie vor mit ihrer Kundenkarte in den Genuss des günstigeren Parkens kommen. Trotz der Freude über die am Freitag wieder öffnende Spritzenhausplatz-Tiefgarage und die neuen Parkgebühren am will der Vorsitzende des ACA, Eberhard Schwerdtner, am Thema Parken dranbleiben. Denn dieses sei für die Frequenz in der Innenstadt das A und O . Spätestens wenn über die Sanierung des Parkhauses Reichsstädter Markt entschieden sei, gelte es, Ersatzflächen zu schaffen.
Die Parksituation in Aalen hat auch OB Rentschler auf dem Schirm. Er denkt unter anderem an ein flächendeckendes Parkleitsystem und das Abrufen freier Parkplätze via App sowie an die Einrichtung von Kurzzeitparkplätzen in der Bahnhofstraße und am Sparkassenplatz. Darüber hinaus soll mit dem Fraunhofer Institut die Situation der oberirdischen Parkplätze, die von der Stadt betrieben werden, untersucht werden. Eine Überlegung sei es auch, die Bewirtschaftung dieser in die Hand der Stadtwerke zu geben.