2000 Beschäftigte treten in den Ausstand
Vier Aalener Unternehmen von 24-stündigem Warnstreik betroffen
AALEN - In vier Aalener Unternehmen steht am heutigen Freitag ab sechs Uhr morgens die Produktion still. Wie die IG Metall mitteilt, treten die Beschäftigten von Alfing Kessler Sondermaschinen GmbH, Alfing Montagetechnik GmbH, Alfing Maschinenfabrik und SHW Automotive in einen 24-stündigen Warnstreik.
„Wir haben über 90 Stunden Tarifverhandlungen hinter uns“, sagt Roland Hamm, erster Bevollmächtigter der IG Metall Aalen. Nach der Kundgebung auf dem Spritzenhausplatz hätte es zwar Bewegung auf Arbeitgeberseite gegeben, aber noch keine zufrieden stellende Lösung.
IG Metall will niemand ausnehmen
So sei der zusätzliche Entgeltvorschuss bei verkürzter Arbeitszeit noch ein Knackpunkt. Zudem könne sich die Arbeitgeberseite die verkürzte Arbeitszeit nur für Mitarbeiter im Drei-Schicht-Betrieb vorstellen. Die Gewerkschaft wolle aber niemanden ausnehmen und fordert, dass auch Beschäftigte im ZweiSchicht-Betrieb davon profitieren.
„Bevor wir streiken, musste klar sein, dass die Belegschaften der beteiligten Karl-Heinz Grein, Alfing Maschinenfabrik Unternehmen hinter uns stehen“, erklärt Hamm. Für die Aktion am Freitag habe es bei allen vier beteiligten Unternehmen ein einstimmiges Mitgliedervotum gegeben.
Laut Karl-Heinz Grein von der Alfing Maschinenfabrik gebe es Unmut in der Belegschaft seines Unternehmens. „Die Stimmung ist aufgeheizt und wir hatten große Mühe, die Beschäftigten von spontanen Arbeitsniederlegungen zurückzuhalten“, so Grein. Die Mafa-Belegschaft hätte sich in den vergangenen Jahren durch Verzichte an Investionen beteiligt. „Jetzt fordern wir, dass wir entsprechend an den Gewinnen beteiligt werden“, ergänzt er.
Bernhard Trautmann von der Alfing Montagetechnik GmBH erläutert, in seinem Unternehmen werde die Absenkung der Arbeitszeit auf 28 Stunden bereits gelebt. Es gäbe entsprechende Betriebsvereinbarungen und weitreichende betriebliche Absprachen. Unter anderem hätte man die Firma mit dem Prädikat „familienfreundliches Unternehmen“ausgezeichnet. „Was uns fehlt und was wir brauchen, ist die Verankerung der gelebten Regelungen in einem Tarifvertrag, damit wir uns auch langfristig darauf verlassen können“, erklärt Trautmann.
Edgar Kühn, SHW Automotive, fügte an, in der Belegschaft bei SHW Automotive sei das Unverständnis groß, dass die Arbeitgeberseite nicht auf die Forderungen eingehen wolle. Es gäbe auch keinen Grund, sich einer größeren Flexibilität bei der Gestaltung der Arbeitszeiten zu verschließen.
Arbeitgeber klagen nicht
Die Streiks der insgesamt etwa 2000 Beschäftigten beginnen am Freitag um sechs Uhr und enden am Samstagmorgen mit dem Ende der Nachtschicht um sechs Uhr. Laut Hamm gebe es in allen Betrieben Notdienstvereinbarungen, so dass sichergestellt sei, dass keine wirtschaftlichen Schäden passieren. Klagen oder einstweilige Verfügungen der beteiligten Unternehmen gibt es nach Angaben der IG Metall keine.
„Die Stimmung ist aufgeheizt.“
Roland Hamm, erster Bevollmächtigter der
erklärt im Video unter schwaebische.de/WarnstreikAalen die Forderungen der Gewerkschaft.