Rundumschlag quer durch die Stadt
Narren der Aalener Fasnachtszunft teilen in der Prunksitzung kräftig aus.
AALEN - Ein Hoch auf die Aalener Fasnachtszunft Zum Sauren Meckereck: In der zur närrischen Fußballballarena umfunktionierten Stadthalle haben die Akteure mit ihrer Prunksitzung ein Glanzlicht gesetzt und zahlreiche Volltreffer gelandet.
Klar: der OB im närrischen Visier
Insbesondere in der Bütt ging es hoch her, dabei geriet wie nicht anders zu erwarten Aalens Oberbürgermeister Thilo Rentschler verstärkt ins närrische Visier. „Oh Thilo wärsch du net so stur, dei Tempo isch sensationell, doch für viele zu schnell“sangen die Läschtermäuler und der singende Staufer alias Helmut Argauer setzte noch eins drauf: „Nur wer den Wahnsinn liebt, der kann mit dir leben“, münzte er auf das Stadtoberhaupt.
sangen die Läschtermäuler.
Der OB war einer von 370 Gästen und zeigte sich gewohnt gelassen und souverän – an Fasching ist halt fast alles erlaubt. Zurück zu den Läschtermäulern: Suse Behringer, Ursula Hintz, Heidi Luley, Uta Rudolf, Petra Kraft und Gisela Baumgartner am Klavier präsentierten voller Witz und Charme „Quer durch die Stadt – Folge 24“. Sie beklagten das Affentheater mit dem Stadtwerkechef, nahmen den Maiers Karle und sein „Grüß Gott-Wegle“auf die Schippe und kommentierten mit „Die Hot volee, alle auswärts, des got gar net“die Feier zur 30-jährigen Städtepartnerschaft mit Tatabánya auf Schloss Fachsenfeld und nicht in der Kernstadt. Für die Reichsstädter Tage empfahlen sie ein großes Pfannenkuchenbacken auf dem Marktplatz – „da übt der Wagenblast dann schon im August“–, und schließlich erteilte die sangesfreudige Gruppe dem OB noch einen Ratschlag: „Thilo kannsch net umgänglicher sei, des wär für älle guat!“
Der singende Staufer Helmut Argauer thematisierte den Traum des OB im Hinblick auf Norbert Rehm mit dem Schlager „Es fährt ein Zug nach nirgendwo“, titulierte den Landrat als „König der Ostalb“und sagte zu Bürgermeister Wolfgang Steidle: „Jetzt bischt schon lockerer, früher warsch a bissle verklemmt.“
Die Nachtwächter Manfred Gaißler und Markus Indlekofer verkündeten bei ihrem Rundgang durchs Städtle, dass es in Aalen noch nie so viele „Butzele“gegeben habe wie zur Zeit – die beiden wurden entsprechend mit dem Babysitter-Boogie von der Bühne geleitet.
Der „Deutsche Michel“Ekbert Hering nahm die große Politik treffsicher aufs Korn. „Viele wären nicht entsetzt, wenn Frau Merkel wird ersetzt“, reimte er. Und weiter: „Denk ich an Europa in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht.“Ein frommer Wunsch des Michels zum Schluss: „Trump bye, bye, die Welt ist voller Narretei.“
Über die liebe Not der Männer mit ihren Frauen und umgekehrt plauderten Claudia HandschuhKlöpfer und Holger Klöpfer. Er: „Ich bin 80 Kilogramm Dynamit“. Der weibliche Konter: „Nur schade, dass die Zündschnur so kurz ist“.
Doch nicht nur bei den Büttenreden amüsierte sich das Publikum prächtig, auch bei den Tanz- und Showeinlagen des von Sitzungspräsident Gerhard Luley präsentierten Programms schwappte ein ums andere
„Oh Thilo wärsch du net so stur, dei Tempo isch sensationell, doch für viele zu schnell“, „Trump bye bye, die Welt ist voller Narretei“, reimte der „Deutsche Michel“, Ekbert Hering.
Mal die La-Ola-Welle durch den Saal. Die Gardemädchen der AFZ legten allesamt flotte Tänze aufs Parkett, ganz gleich ob in den Farben grün-weiß, blau-weiß oder rot-weiß. In Hochform zeigten sich auch die Tanzmariechen Sara Rieger und Lea Wehrer sowie die junge Lotta Hägele bei ihrem Debut.
Närrische AFZ-Hitparade
Ulla Hintz gab bei der AFZ-Musikparade Schlager von Vanessa Mai, Andrea Berg und Helene Fischer live zum Besten, die Clowns gefielen als „Maschinen“, die „Flying Carnevals“imitierten Lady Gaga und die Gardemädchen boten eine tolle ABBAShow. Schaurig-akrobatische Akzente setzten die Wetterhexen aus Kösingen und beim Auftritt der SchloßGugga Fachsenfeld gab’s gehörig was auf die Ohren. Alles in allem eine tolle Prunksitzung- meck, meck ahoi!