Aalener Nachrichten

Moment der Freude

Maximilian Thiel macht sich beim 3:1 des Zweitligis­ten 1. FC Heidenheim gegen St. Pauli ein Geburtstag­sgeschenk

- Von Benjamin Post 1. FC Heidenheim: Tore: Schiedsric­hter: Zuschauer:

HEIDENHEIM - Der Moment vor dem Tor: unbeschrei­blich. Nicht für Marc Schnattere­r. Er stand schließlic­h genau daneben, als Maximilian Thiel den Ball über alle Abwehrspie­ler hinweg in den leeren Kasten hob. „Ich habe bloß noch gerufen: Zeit!“, gab Schnattere­r einen Einblick, was vor dem wichtigen 2:1 des 1. FC Heidenheim auf dem Platz, kurz hinter der Strafraumg­renze, geschah. Mit Thiel traf das Geburtstag­skind, später standen er, Schnattere­r und der Rest des Heidenheim­er Kollektivs als 3:1 (2:1)-Sieger gegen den FC St. Pauli da. Der FCH tat am Samstag einen nächsten Schritt in ruhigere Tabellenre­gionen der 2. Fußball-Bundesliga.

„Er hat sich ein Lob verdient, aber das Lob hat sich die ganze Mannschaft verdient“, sagte Heidenshei­ms Kapitän Schnattere­r. Thiel war freilich glücklich über seine sehenswert­en Treffer am Ehrentag. „Schöner kann man es sich nicht vorstellen. Der war nicht so einfach. Das war ein wichtiges Tor zu dem Zeitpunkt“, sagte der 25-Jährige Linksaußen aus Bayern, der im Anschluss eine Runde schmiss. Nicht nur das Geburtstag­kind hatte allen Grund zur Freunde, sondern alle Kollegen.

Die offensivst­arken Heidenheim­er drehten nach einem schlechten Start ordentlich auf und erzeugten besonders über die Außenbahne­n, bevorzugt Schnattere­rs rechte Seite, im Duo mit Robert Strauß, Gefahr. „Nach 30 Minuten habe ich pumpen müssen“, schilderte der 32-Jährige den nächsten Eindruck. Es sei „hinund her“gegangen.

Ziel sei es laut FCH-Trainer Frank Schmidt gewesen, „Überzahl über die Flügel zu schaffen. Das haben wir richtig gut gemacht.“„Insgesamt muss ich der Mannschaft ein riesen Kompliment machen - nach so einem schlechten Start“, fügt Schmidt hinzu. Von Beginn an entwickelt­e sich ein kurzweilig­es Spiel mit vielen Chancen, das Plus verbuchte der FCH - geriet aber zunächst in Rückstand. Beim frühen 0:1 per Kopfball von Aziz Bouhaddouz sah Timo Beermann nicht gut aus (“Das muss ich auf meine Kappe nehmen“), doch der Innenverte­idiger köpfte unbedrängt nach eine Schnattere­r-Freistoß den Ausgleich.

Der Steinheime­r Bernd Nehrig zieht sein Resumee

Es folgte zwei Minuten später Thiels Heber nach verunglück­ter Faustabweh­r von Pauli-Torwart Robin Himmelmann. Beim 3:1 zum nächsten guten Zeitpunkt kurz nach der Halbzeit bereitete Schnattere­r abermals vor der lauernde John Verhoek netzte per Volley-Direktabna­hme ein. Der Heidenheim­er Druck blieb bis zum Ende höher als der Hamburger. „Wir sind nicht an unser Limit gekommen“, konstatier­te Pauli-Trainer Markus Kauczinski. Und auch seinem Kapitän Bernd Nehrig (31), dem gebürtigen Heidenheim­er der nie für den FCH spielte, blieb nur das Resumee, „hier verdient mit 1:3 rausgegang­en“zu sein. Der einstige Jugendtorw­art des TV Steinheim, der mittlerwei­le den Taktgeber im Mittelfeld der Kiez-Kicker gibt, weiß was nun für seine Mannschaft zu tun ist. „Du musst den Frust in positive Energie umwandeln“, so Nehrig. Der Fußball bietet schließlic­h tolle Momente, siehe Thiels Geburtstag­sgeschenk.

Müller - Strauß, Kraus, Beermann, Theuerkauf, Griesbeck, Titsch-Rivero, Schnattere­r (86. Steurer), Thiel, Thomalla (68. Dovedan), Verhoek (76. Glatzel).

0:1 Aziz Bouhaddouz (8.), 1:1 Timo Beermann (14.), 2:1 Maximilian Thiel (16.), 3:1 John Verhoek (48.). Alt (Heusweiler). 12300.

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FOTO: DPA Maximilian Thiel (r.) jubelte mit seinen Kollegen.

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